Der Steppenwolf

Die Frage nach der Identität im deutschen Roman der Gegenwart exemplarisch erarbeitet an: Hermann Hesse-Der Steppenwolf

1 Einleitung

1.1 Mein persönlicher Zugang zur Identitätsproblematik

Ich las den Steppenwolf nicht wie ich üblicherweise ein Buch lese. Ohne jegliche Vorkenntnisse respektive Vorurteile begann ich mit der Lektüre und wurde schon bald durch die Tatsache überrascht, dass dieses Buch tiefer ging als andere Bücher, die ich zuvor gelesen hatte. Es berührte etwas in meinem Innern, das ich zunächst nicht näher fassen konnte, doch mit der fortschreitenden Lektüre kristallisierte sich immer mehr heraus, dass es gerade die Identitätsproblematik - die Suche nach dem eigenen Selbstverständnis - war, die mich mein Leben lang schon immer als schemenhafter Schatten, als ab und zu auftretender Zweifel begleitet hatte und nun mit Lesen dieses Buches das erste Mal explizit als solche angesprochen wurde.

Schon in meiner Kindheit - und auch noch bis heute - fühlte ich mich oft als Beobachter. Ein Außenstehender, der die Menschen und ihre Beziehungen zueinander verstehen wollte und sich dabei manchmal nicht vollständig mit der Gesellschaft identifizieren konnte. Zu klar und einfach erschienen mir dann diese gesellschaftlichen Muster, als dass ich sie zum Lebensinhalt meines eigenen Handelns machen konnte. Unterstützend hat bei dieser Entwicklung sicherlich auch die Tatsache gewirkt, dass meine beiden Eltern Psychologen sind und ich so schon von klein auf mit den Problemen der menschlichen Psyche vertraut gemacht und für sie sensibilisiert wurde.

So waren mir nicht nur Harry Hallers Aufzeichnungen, seine Gedankengänge als die meinigen vertraut, auch das Traktat vom Steppenwolf als psychologisch - wissenschaftlicher Weg, die Steppenwolfthematik zu beschreiben schien mir von der Herangehensweise an das Thema durchaus nicht unbekannt.

Das Interesse an der Untersuchung der Identitätsproblematik am Beispiel der Steppenwolfs musste bei mir nicht erst geweckt werden, und vor allem interessierte mich natürlich, welchen Weg Hesse als Ausgang aus dem Dilemma seines Protagonisten Harry Haller gewählt hatte oder ob er womöglich gar keinen Weg sah.

1.2 Vorgehensweise und Probleme beim Erstellen der Facharbeit

Trotz Interesse an der Thematik hatte ich zunächst große Probleme mit der Facharbeit. Ich wußte nicht, wo ich beginnen, wie ich das Thema eingrenzen sollte. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, mangelte es mir zwar nicht an Eindrücken und Erkenntnissen, die ich niederschreiben wollte, jedoch alles in eine Struktur zu bringen und sinnvoll zu ordnen erschien mir schwierig, zumal auch nicht nur Ausschnitte des Buches die Frage nach der Identität stellen, sondern dieses Thema immanenter Bestandteil des ganzen Romans ist.

Fest stand für mich jedoch, ein persönliches Vorwort dieser Arbeit voranzustellen, um mein eigenes Interesse an der Problematik zu dokumentieren. Weiterhin erschien es mir sinnvoll, vor dem Hauptteil erst einmal die Begrifflichkeit Identität zu klären, um eine Basis für die Untersuchungen zu schaffen und Mißverständnissen vorzubeugen. In der Analyse habe ich mich aus Platzgründen vorwiegend auf die Aspekte Zeitgerüst, Satzbau, Redebericht sowie Leitmotivik konzentriert. Diese Bereiche bieten jedoch schon reichlich Material für eine umfassende Analyse. Insgesamt ist die Analyse umfangreicher als die Interpretation, da mich die sprachliche Gestaltung des Identitätskonfliktes sehr fasziniert hat. In der Interpretation wäre ich gerne noch ausführliche auf das spannende Thema der Hesse- Rezeption eingegangen. Jedoch war mir, wiederum aus Platzgründen nur ein grober Umriß möglich. Im Nachwort schließlich werde ich die Ergebnisse noch einmal zusammenfassen und ein Resümee ziehen, inwieweit diese Facharbeit mich persönlich in Bezug auf die Identitätsproblematik beeinflußt oder vielleicht sogar weitergebracht hat.

1.3 Versuch einer begrifflichen Fassung von Identität (Definition)

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird häufig sehr inflationär mit Wörtern umgegangen, und man benutzt sie ohne wirkliche Kenntnis ihrer Bedeutung. So verhält es sich auch mit dem Begriff Identität. Man spricht von Identitätsproblemen oder auch Identitätsverlust, aber was beschreibt der Begriff Identität denn nun im eigentlichen Sinne? Versuchen wir also zunächst eine Definition dieses so strittigen Begriffes:

Das Wort hat seinen Ursprung in dem lateinischen Pronomen ,,idem" (derselbe) und bedeutet im allgemeinen Sinne zunächst ,,vollständige Über einstimmung"1. Doch für diese Untersuchung ist natürlich die psychologische Bedeutung des Begriffes Identität vonnöten. Hier heißt es im Brockhaus: ,,die in sich und in der Zeit beständig erlebte Kontinuität des Ich"1 und das Psychologischen Wörterbuch stellt fest: ,,In der Psychologie ist Identität das Fortbestehen eines anschaulich Ausgesonderten in Raum und Zeit."2 Hierzu ein Beispiel: Heute befinde ich mich in Osnabrück, morgen vielleicht in München. Trotz Wechsel von Raum und Zeit empfinde ich mich und mein ,,Ich" immer noch als Konstante. Diese setzt sich aus vielen kleinen Komponenten zusammen - im ,,Magischen Theater" mit dem Symbol der Schachfiguren beschrieben - und bildet im Idealfall eine harmonische Einheit. Und genau diese Einheit besteht bei unserem Protagonisten Harry Haller nicht mehr. Bei ihm konkurrieren die individuellen Komponenten seines Ichs und fallen auseinander, ein Phänomen, welches Außenstehende dann als Identitätsproblem auffassen.

,,Identität" ist also die besondere Fähigkeit des Menschen, die unterschiedlichen Facetten der eigenen Persönlichkeit als zusammengehörig zu erkennen, begreifen und erleben. Das Wesen der Identität beinhaltet jedoch auch noch den Aspekt der Dialektik. Das heißt die vollständige Einheit der persönlichkeitsbildenden Komponenten bleibt im Prinzip Utopie, da der Mensch sich in gewissem Maße immer als uneinheitlich erlebt. So ist ,,Identität" auch als immerwährender Wunsch des Menschen nach innerer Einheit zu verstehen.

2 Die Frage nach der Identität

2.1 Inhaltsangabe

In dem Roman ,,Der Steppenwolf" von Hermann Hesse geht es um die inneren Zerissenheit des Protagonisten Harry Haller. Auf der einen Seite hat er eine starke Neigung zum bürgerlichen, verabscheut es aber auf der anderen Seite zur gleichen Zeit. Sein Leben schwankt zwischen den Polen Bürgertum und triebgesteuerter Wildheit - im Roman durch die Metapher des Steppenwolfes verdeutlicht.

Durch ein vorangestelltes Vorwort des Herausgebers in eine distanzierte Perspektive gebracht, werden die Erlebnisse von Harry Haller im Deutschland der zwanziger Jahre geschildert. Isoliert von dem gesellschaftlichen Leben hat er sich in eine angemietete Mansarde zurückgezogen und studiert die alten Gelehrten, z. B. Novalis und Goethe. Abends streift er durch die Stadt und kehrt in Kneipen ein, um sich dem Rotwein hinzugeben. Auf diesen wiederholten nächtlichen Streifzügen entdeckt Harry immer wieder mysteriöse Inschriften, die auf ein ,,Magisches Theater" aufmerksam machen. Schließlich trifft er mit einem geheimnisvollen Mann zusammen, der ihm ein Heft in die Hand drückt, das ,,Traktat vom Steppenwolf". In diesem wird ihm sein eigenes Identitätsproblem auf psychologisch - analytische Weise deutlich vor Augen geführt.

Nachdem er das Traktat gelesen hat revidiert der 48-jährige Haller seinen früheren Entschluß, sich mit 50 Jahren das Leben zu nehmen. Er möchte sich diese Option bereits vorher offenhalten. In den nächsten Tagen führt er seine Streifzüge durch die Stadt fort. Dabei trifft er zufällig auf eine Beerdigung, der er sich anschließt. In einem der Trauergäste meint er den Überbringer des Steppenwolftraktates wiederzuerkennen. Ob es sich wirklich um jenen handelt, bleibt ungewiß, jedoch erhält er noch von ihm den Rat, falls er Unterhaltung suche, sich in das Wirtshaus ,,Zum schwarzen Adler" zu begeben.

Dann verliert Haller den Mann aus den Augen.

Durch einen weiteren Zufall trifft Harry einen Professor, mit dem er früher einige Zeit verbracht hatte. Zögernd und es später bereuend, lässt er sich auf ein Abendessen am gleichen Tag ein. Da Haller die bürgerliche Welt des Professors und seiner Frau nicht ertragen kann, kommt es dort zum Eklat und Harry verlässt vorzeitig das Paar. Diesen Zwischenfall faßt Haller als endgültigen Sieg des Steppenwolfes in ihm auf und beschließt, sich noch am gleichen Abend umzubringen. Doch irgend etwas in ihm hindert ihn an diesem letzten Schritt. Er läuft orientierungslos durch die Nacht, bis er - wiederum zufällig - auf das bereits erwähnte Wirtshaus ,,Zum schwarzen Adler" stößt.

Hier trifft er Hermine, eine junge Frau, die Haller sofort fasziniert, da sie auf eine mütterliche Art und Weise mit ihm umgeht, ihn bevormundet. Sie hält sich, was ihre eigene Person angeht, eher bedeckt und auch ein wenig reserviert, sagt jedoch einem Abendessen am nächsten Dienstag zu. Bei diesem Treffen schlägt Hermine ihm einen Handel vor: Sie werde Haller in sich verliebt machen, ihn wieder in das bürgerliche Leben einführen, dafür müsse er aber jeden Befehl, den er von ihr bekomme, bedingungslos ausführen. Sie eröffnet ihm auch, dass ihr letzter Befehl an ihn sein werde, sie umzubringen. Willenlos, nach Bevormundung von dieser Frau verlangend, sagt Haller zu. Von da an nimmt Hermine Harry mit in Tanzcafés, bringt ihm Tanzen bei. Sie drängt, später befiehlt sie ihm, auf Tanzveranstaltungen mit anderen Frauen zu tanzen. In dieser Zeit lernt er auch Pablo, einen Jazzmusiker, sowie Maria kennen, die seine Geliebte wird und viele Nächte mit Harry verbringt.

Lang geplant ist der Besuch auf einem großen Maskenball, der zur Krönung von Hallers neuem Lebensstil werden soll. Dort fühlt er sich zunächst wieder als Außenseiter, als er jedoch auf Hermine trifft, wandelt sich seine Stimmung und er stürzt sich ins Festgeschehen, tanzt ekstatisch bis zum Ende des Balles.

Pablo erscheint und lädt Harry und Hermine in sein magisches Theater ein. Nach dem Genuß einiger berauschender Mittel erlebt Harry verschiedene Phantasien, in denen ihm verschiedene Traumszenarios erscheinen. Die Phantasien gipfeln in der Ermordung Hermines - ob nur fiktiv oder auch real bleibt ungewiß - sowie einem langen Gespräch mit Mozart, der Haller noch einmal sein gesamtes Schicksal vor Augen führt. Mit diesem ,,Magischen Theater" als Höhepunkt endet der Roman.

2.2 Die Frage nach der Identität in der Sprache Hermann Hesses (Analyse)

2.2.1 Das Vorwort des Herausgebers

Bei dem Herausgeber handelt es sich um den Neffen derjenigen Frau, bei der sich Haller einquartiert hat. Dieser behauptet selber von sich, ein bürgerlicher Mensch zu sein und distanziert sich deutlich von Haller. (,,Aber ich bin nicht er, und ich führe nicht seine Art von Leben, sondern das meine, ein kleines und bürgerliches")3 Durch die Wahl der Ausgangsperspektive wird Haller schon zu Beginn des Romans zum Außenseiter; denn der fiktive Herausgeber als personaler Ich-Erzähler beschreibt aus der Innenperspektive eine Person, die außen steht. Trotz dieser bürgerlichen Perspektive hat der Herausgeber ein erstaunliches Verständnis für Hallers Identitätsproblem, mehr noch, er analysiert Hallers Seelenlage und greift mit wichtigen Erkenntnissen sowohl dem Traktat als auch Hallers Aufzeichnungen vor. So erkennt er beispielsweise in Hallers Symptomatik die ,,Neurose einer Generation"(S.28)

Durch den Herausgeber werden also Hallers Aufzeichnungen in das Vorwort eingebettet, dem Leser schon vorab ein distanziertes Bild Hallers vermittelt und durch eine psychologische Analyse wichtige Aspekte des Phänomens Harry Haller den Aufzeichnungen vorangestellt. Weiterhin wird deren Authentizität durch das Vorwort bekräftigt, da gewisse Ereignisse wie der Konzertbesuch in beiden Schilderungen vorkommen, gleichzeitig wird sie aber auch durch den Herausgeber relativiert. (,,Ich zweifle nicht daran, dass sie zum größten Teil Dichtung sind..."(S.26)). Dem Leser werden also gewisse Vorgaben gemacht, wie er die Aufzeichnungen zu lesen und zu verstehen hat.

Es handelt sich bei dem Vorwort um ein zeitloses Erzählen, es enthält aber viele Rückwendungen, in denen sich der Herausgeber an Begegnungen mit Haller erinnert. Diese Rückwendungen nehmen aber in Bezug auf das ganze Buch eher die Funktion von Vorausdeutungen ein. So schildert der Herausgeber, wie Haller eines Tages aus der Stadt verschwunden war und stellt noch Vermutungen an, ob dieser sich umgebracht hat, was auch personale Erzählperspektive beweist: ,,Aber dennoch glaube ich nicht, dass er sich das Leben genommen hat, damals, als er unversehens und ohne Abschied, aber nach Bezahlung aller Rückstände unsre Stadt eines Tages verließ und verschwunden war."(S.27) So umrahmt das Vorwort des Herausgebers die Aufzeichnungen von Harry Haller, die zu einer einzigen Rückwendung werden.

Die Sprache des Herausgebers ist die eines gebildeten, bürgerlichen Menschen. Es lassen sich rhetorische Elemente wie etwa Wortwiederholungen erkennen, die auf wohlüberlegte Formulierungen hinweisen. ("...denn ein Rest von Glaube sagt ihm, dass er dies Leiden, dies böse Leiden in seinem Herzen zu Ende kosten und dass dies Leiden es sei, woran er sterben müsse."(S.27)) Auch die Satzstruktur ist überwiegend hypotaktisch angelegt. Diese Tatsache wird am folgenden Beispiel deutlich: ,,Was nun die Aufzeichnungen Hallers betrifft, diese wunderlichen, zum Teil krankhaften, zum Teil schönen und gedankenvollen Phantasien, so muss ich sagen, dass ich diese Blätter, wären sie mir zufällig in die Hände gefallen..."(S.26) Appositionen, Aufzählungen sowie ein konditionaler, eingeschobener Nebensatz bilden hier ein kompliziertes Satzgefüge, das den Bildungsgrad des Herausgebers unterstreicht.

Demgegenüber stehen spontane, emphatische Ausdrücke, wie etwa: ,,Nun, es ist genug geplaudert."(S.26) oder ,,Was waren das für Ausdrücke?!"(S.23)

Das erste Beispiel zeigt die dem Vorwort innewohnende Spontaneität. Das zweit mit sowohl einem Fragezeichen als auch einem Ausrufungszeichen deutet eine gewisse Verwirrung des Sprechers an. So entsteht beim Leser das Bild eines bürgerlichen aber sympathischen und gebildeten Mann, mit dem man sich trotz der Außenseiterrolle der Hauptperson leicht identifizieren kann.

2.2.2 Harry Hallers Aufzeichnungen

Die Aufzeichnungen tragen den Untertitel ,,Nur für Verrückte" und sind die aus der personalen Ich-Perspektive geschilderten Erlebnisse und Gedanken des Protagonisten Harry Haller. Sie umfassen einen Zeitraum von einigen Wochen. Es ist nicht möglich, die Zeitspanne genauer anzugeben, da Hesse sehr ungenaue Angaben bezüglich der Zeit macht. Formulierungen wie: ,,in jenen Tagen"(S.130) findet man dagegen häufig. Das Zeitgerüst ist sehr abwechslungsreich und verrät viel über die Gemütslage Hallers: So vergeht zu Beginn der Aufzeichnungen überhaupt keine erzählte Zeit, es handelt sich um einen einzigen Monolog (S. 33-35) Darauf folgt erst die Handlung (Haller geht in die Stadt, entdeckt die geheimnisvolle Inschrift), die jedoch immer von großen Abschnitten unterbrochen wird, in denen Haller von sich erzählt und sein Identitätsproblem schildert. In diese zeitlosen Einschübe sind auch viele Rückwendungen eingeflochten, in denen man etwas über die Vergangenheit Hallers erfährt. So spricht er von einem Konzert, auf dem er das letzte Mal die Spur des Göttlichen erlebt hat: ,,Es war bei einem Konzert gewesen, eine herrliche alte Musik wurde gespielt..."(S.38). An anderer Stelle berichtet Haller von seiner Frau, die ihn verlassen hat, und nennt dieses Ereignis den Beginn seiner Vereinsamung.(S.86)

In Hallers Aufzeichnungen bis zum Traktat vergeht eine erzählte Zeit von nur einem Abend, beschrieben dagegen wird diese Zeit auf 18 Seiten. Dieses Verhältnis von erzählter Zeit zur Erzählzeit ist charakteristisch für diesen Abschnitt des Romans und impliziert, dass Haller zu Beginn seiner Aufzeichnungen ein extrem nach innen gekehrter, einsamer Mensch ist, der viel über sich und seine Situation nachdenkt, jedoch zum eigentlichen realen Geschehen keinen Zugang findet.

Nach dem Traktat ist das Zeitgerüst zunächst sehr ähnlich gehalten. So handelt es sich bei den ersten 7 Seiten fast gänzlich um Monologe. Nur an einer Stelle findet man reales Geschehen. (S.89-90) Dieser vorwiegend monologischen Abschnitt verdeutlicht wieder die ,,Nach-innen-gekehrtheit" Hallers. Es folgt ein ungenauer Zeitsprung ( ,,eines Tages"(S.92)), nach dem Haller von der Beerdigung, seinem Treffen mit dem Professor und dem daraus resultierenden Eklat berichtet. (S.92-104)Dieser Abschnitt beinhaltet also relativ viel Handlung, die jedoch auch immer wieder von kleinen Monologen unterbrochen wird. (S.95-96, S.100) Die recht lange erzählte Zeit hat hier zwei Funktionen: Zum einen soll die Begegnung mit dem geheimnisvollen Mann dramatisiert werden und seinen Hinweis auf das Gasthaus, in dem Haller später Hermine trifft, wie eine ,,Botschaft" aus der Realität erscheinen lassen. Zum andern soll das Abendessen mit dem Professor als eigener Versuch Hallers, sich wieder dem Bürgerlichen anzunähern deutlich gemacht werden.

Nachdem dieser jedoch gescheitert ist, folgt wieder ein Zeitsprung (,, so zog es mich, spät in der Nacht, ..., in ein Wirtshaus hinein..."(S.107)).

An diesem Punkt trifft Haller auch Hermine, womit ein zweiter, das Zeitgerüst betreffend gänzlich anders gestalteter Teil von Hallers Aufzeichnungen beginnt. Der bis hier geschilderte Abschnitt zeichnet sich also insgesamt durch seine Sprunghaftigkeit aus, die zum einen das Ungleichgewicht in Hallers Psyche auch sprachlich zum Ausdruck bringt, und zum andern den Kontrast zwischen dem Kontakt mit Menschen und der Einsamkeit verschärft.

Sobald Haller Hermine trifft (S.107) ist das Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit häufiger zeitdeckend. Dies wird sofort am Anfang durch die direkte Rede deutlich, die in den Aufzeichnungen bis zu der Begegnung mit Hermine kaum vorkommt. Nur gegenüber dem geheimnisvollen Mann, der Haller das Traktat zusteckt (S.50) und dem Professor auf dem Höhepunkt des Eklats (S.103) benutzt Hesse in diesem Teil die direkte Rede als Erzählform. Doch schon ab dem ersten Treffen zwischen Haller und Hermine (S.107-127) herrscht die direkte Rede eindeutig vor. Fast das gesamte Gespräch zwischen beiden ist auf diese Art dargestellt. So wie hier findet sich im weiteren Verlauf der Aufzeichnungen die Form der direkten Rede weiterhin sehr oft. (z. B. S.176,168) Auf diese Weise wird ein scharfer Kontrast hergestellt zwischen Hallers Erlebniswelt bis zum Treffen mit Hermine und der Zeit danach. Der Leser empfindet auch sprachlich den tiefen Einschnitt in Hallers Leben nach, den Richtungswechsel bei seiner Suche nach Identität, der durch sein Treffen mit Hermine ausgelöst wurde.

Verstärkt wird dies noch durch Abschnitte, in denen das Geschehen stark gerafft ist und dadurch die erzählte Zeit länger ist als die Erzählzeit. (S.155 ff)

Allerdings findet man auch immer wieder kurze Monologe. Sie zeigen, dass Haller trotz all der neuen Erfahrungen immer noch auch nach innen gekehrt ist und viel über sich und seine Situation reflektiert.

Die Erzähltechnik, in der die Erlebnisse Hallers geschildert werden, ist ebenfalls ein Indikator für die Gemütslage Harry Hallers. Hierbei fällt die deutliche Parallelität mit dem Zeitgerüst auf. Immer ,wenn die erzählte Zeit langsamer wird und der monologische Charakter vorherrscht, ist die benutzte Erzähltechnik die erlebte Rede aus der Ich-Perspektive. Vergeht die erzählte Zeit schneller, handelt es sich um einen Erzählerbericht. Die Übergänge zwischen diesen zwei Erzähltechniken sind dabei fließend. Zunächst einige Beispiele für die erlebte Rede: ,,Und so würde ich denn heut der Komödie ein Ende machen."(S.271) Hier wird die erlebte Rede deutlich durch die Zeitangabe ,,heut", die im Widerspruch zum Präteritum, dem Tempus der Aufzeichnungen, steht. An anderer Stelle verursachen den gleichen Effekt emphatischen Ausdrücke, wie: ,,Ach ja!" (S. 88) oder Fragen, die aus Sicht des Erzählers, der die gesamte Handlung kennt, schon beantwortet sind. (,, War denn etwas anders geworden?"(S.115))

So wird der Leser durch den ,,gegenwärtigeren" Erzählstil der erlebten Rede in Hallers Gedankengänge hineingezogen und fühlt mit dem Protagonisten mit. Auch wird durch die erlebte Rede deutlich, dass es Haller in der Selbstreflektion an Distanz fehlt.

Im Rahmen der Sprachanalyse sei hier noch auf den Satzbau aufmerksam gemacht. Wenn äußere Handlung wie eine Begegnung mit Hermine geschildert wird, sind die Sätze auffallend parataktisch gebaut. Das wird am folgenden Beispiel deutlich: ,,Sie besorgte mir ein Brötchen, tat etwas Salz daran, strich ein wenig Senf darauf, schnitt ein Stückchen für sie selber ab und hieß mich essen. Ich aß."(S.111) Dem Leser erscheinen so geschilderte Ereignisse als erleichternd einfach und nicht so kompliziert wie die Gedankengänge Hallers, die überwiegend hypotaktischen Charakter haben.(,,Was da von Steppenwölfen und Selbstmördern geschrieben stand, mochte ganz gut und klug sein, es galt für die Gattung, für den Typus, war geistreiche Abstraktion; meine Person hingegen..."(S.91))

In Harry Hallers Aufzeichnungen grenzen also das Zeitgerüst, die Erzähltechnik sowie der Satzbau die komplexen inneren Gedankengänge Hallers von seinen sinnlichen Erlebnissen ab. Zusätzlich kommt der tiefe Einschnitt in Hallers Leben ab seinem Treffen mit Hermine sprachlich zum Ausdruck.

2.2.3 Das Traktat vom Steppenwolf

Das Traktat vom Steppenwolf ist ein kleines Jahrmarktheftchen, das Haller eines Nachts von einem geheimnisvollen Mann zugesteckt bekommt und stellt so einen Einschub in Hallers Aufzeichnungen da. Schon die Bezeichnung ,,Traktat" weist auf die Funktion dieser Abhandlung hin. Traktate sind im eigentlichen Sinne religiöse Flugschriften, die von protestantischen Gruppierungen zur Belehrung der Christen benutzt wurden. Genau diese Funktion der Belehrung erfüllt auch das Traktat vom Steppenwolf. Da es sich dabei um eine wissenschaftlich - analytische Schrift handelt, vergeht keine erzählte Zeit. Das Traktat ist also in der Erzählform des zeitlosen Erzählers geschrieben. Der Erzähler scheint auktorial zu sein, da er Hallers konkrete Problematik gänzlich durchschaut, ja sogar dessen Modell des Steppenwolfes als hinfällig entlarvt, und Lösungswege aus seiner Krise aufzeigt. Diese Allwissenheit des Erzählers wird jedoch relativiert durch die Aufmachung des Traktats - ein eher unseriös erscheinendes Jahrmarktsheft - sowie Formulierungen wie: ,,Es war einmal einer namens Harry..."(S.55) oder auch die den Leser mit einbeziehende erste Person Plural. (,,Was wir hier über Selbstmörder sagen..."(S.63), ,, ..einem unsrer magischen Theater.."(S.72)) Auf diese Weise wird unmerklich eine gewisse Unseriosität impliziert, die verhindert, dass das Traktat vom Leser wie eine dogmatische Lehre aufgefaßt wird. Er soll eher als eine weitere Perspektive, die Steppenwolfproblematik zu beleuchten, erscheinen, die auch nicht ohne ein gewisses Maß von Humor gelesen werden sollte.

Der Satzbau ist weitestgehend hypotaktisch, wie das folgende Beispiel deutlich macht: ,, Die friedlosen Steppenwölfe, diese beständig und furchtbar Leidenden, denen die zur Tragik, zum Durchbruch in den Sternenraum erforderliche Wucht versagt ist, die sich zum Unbedingten berufen fühlen..." (S. 70) Appositionen und beigeordnete Relativsätze führen in diesem Beispiel zu einem hypotaktischen, kunstvollen Satzgefüge, das charakteristisch ist für das ganze Traktat und den wissenschaftlichen Anspruch sowie die analytische Intelligenz des Erzählers unterstreicht.

Sprachlich hebt sich das Traktat von Hallers Aufzeichnungen außerdem durch weniger Metaphern und Vergleiche ab. Während Haller seine Gefühle sehr oft auf diese Weise verständlich macht und dem Leser näherbringt, kommen diese sprachlichen Mittel im Traktat eher selten vor, wodurch der hohe, abstrakte Anspruch unterstrichen wird.

Abschließend sei noch einmal auf die offensichtliche Verbindung von Traktat und magischem Theater hingewiesen. Zum einen handelt es sich bei dem Überbringer des Traktats um den Mann, der auch für das magische Theater wirbt. Zum andern wird im Traktat selber der Hinweis auf das magische Theater als Weg zur Selbsterkenntnis gegeben. (S.72). Auch Pablo erwähnt das Traktat als Vorbereitung für das magische Theater. (S.210) Diese Verbindung zwischen beiden Teilen des Romans macht deutlich, dass beide Perspektiven der Betrachtung notwendig sind, um das Ziel der Identitätsfindung zu erreichen. Das bloße Verständnis der Problematik, wie sie im Traktat geliefert wird, ist hinfällig ohne das persönliche Erleben. Andererseits ist durch sinnliche Erfahrungen alleine auch nicht dieses Ziel der Identitätsfindung erreichen, da es ihm am großen Überblick, am Verständnis mangelt.

2.2.4 Das magische Theater

Das magische Theater besteht aus traumartigen, scheinbar zusammenhanglos aneinandergereihten Sequenzen, von denen jede eine Facette von Harry Hallers Persönlichkeit repräsentiert. Es ist gleichzeitig der Höhepunkt dessen Versuches der Selbstfindung und damit des gesamten Buches.

Die Erzählperspektive ist die gleiche wie in Harry Hallers Aufzeichnungen. Er schildert rückblickend aus der 1. Person Singular seine Erlebnisse. Es fällt auf, dass alle Erzählarten, mit denen Hesse zuvor im Steppenwolf gearbeitet hat, auch im magischen Theater zu finden sind. So kommt viel erlebte Rede, aber auch viel wörtliche Rede, also zeitdeckendes Erzählen vor. Zunächst ein Beispiel für die erlebte Rede: ,,Oh, ich würde nun mein Figurenspiel so umbauen, dass alles sich auf sie bezog und zur Erfüllung führte." Sowohl der emphatische Ausruf ,,Oh" als auch die Zeitangabe ,,nun", die den Eindruck der Gegenwärtigkeit erweckt, zeigen deutlich, dass es sich hier um die erlebte Rede handelt. Auf diese Weise bringt Hesse zum Ausdruck, wie tief Haller emotional berührt wird von den Eindrücken im magischen Theater.

Die direkte wörtliche Rede und der daraus resultierende dialogische Charakter verstärkt dagegen zum einen beim Leser das Gefühl, es handele sich wirklich um ein Theater, in dem Facetten von Hallers Persönlichkeit in Szene gesetzt werden. Zum anderen unterstreicht die direkte Rede, dass die Sinneseindrücke im magischen Theater direkt von Haller aufgenommen werden, seine nach innen gerichtete, geistige Aktivität also abnimmt.

Diese Gegensätzlichkeit von ,,ungefilterter" direkter Rede sowie erlebter Rede als Ausdruck von starker Emotionalität unterstreicht die Vielfalt von Hallers Persönlichkeitsfacetten, die er im magischen Theater vorgespiegelt bekommt.

Die Erzählhaltung am Ende des Buches gibt dann auch Aufschluß über Erfolg oder Mißerfolg von Hallers Identitätsfindung im magischen Theater. So enden Hallers Aufzeichnungen im Stil der erlebten Rede (,,Oh, ich begriff alles, begriff Pablo, begriff Mozart..."(S.256)). Dieser Sprachstil erscheint zuvor immer dann, wenn Haller nach innen gekehrt ist und in Selbstmitleid schwelgt. Und mit dieser Erzählhaltung am Ende des Romans wird deutlich, dass Haller auch nach dem magischen Theater sein Identitätsproblem nicht überwunden hat und seine Suche erneut beginnt.

2.2.5 Leitmotive im Steppenwolf

Im Steppenwolf gibt es eine Reihe von Leitmotiven. Als erstes sei natürlich das Motiv des Steppenwolfes genannt, auf das schon der Buchtitel vorgreift. Immer wieder ist von dem Steppenwolf die Rede, wenn die Identitätsproblematik Harry Hallers geschildert wird. Sei es aus der Perspektive des Herausgebers, des Traktat-Autors oder auch Hallers eigener Sicht.

Der Wolf steht dabei für das einsame, von seinem Rudel getrennte, ziellos umherstreifende Tier. Durch die ,,Steppe" wird beim Leser die Impression einer weiten verlassen Fläche erweckt und so die Einsamkeit des Wolfes hervorgehoben. Mit diesem Bild des Steppenwolfes wird Haller immer wieder beschrieben.

Im Vorwort des Herausgebers heißt es etwa: ,,Ein zu uns, in die Städte verirrter Steppenwolf - schlagender konnte kein anderes Bild ihn zeigen, seine scheue Vereinsamung, seine Wildheit, seine Unruhe, sein Heimweh, seine Heimatlosigkeit."(S.23) Im weiteren Verlauf des Vorwortes sieht der Herausgeber sogar in Hallers Problematik - zuvor mit dem Steppenwolf-Bild beschrieben - die Neurose einer ganzen Generation und erweitert so die Gültigkeit des Motivs. Auch im Traktat findet der Steppenwolf Erwähnung. Hier wird allerdings die Übertragbarkeit des Symbols auf Haller relativiert, da Persönlichkeiten nicht in nur zwei Dimensionen ausreichend beschrieben werden können. ( ,,Sein Leben schwingt nicht bloß zwischen zwei Polen, ..., sondern es schwingt zwischen tausenden, zwischen unzählbaren Polpaaren"(S.74))

Der Steppenwolf dient also in diesem Roman als Leitmotiv zur Beschreibung von Hallers Identitätsproblem, seine dem Motiv zugemessene Bedeutung wechselt dabei aber im Verlauf des Buches.

Das zweite Leitmotiv im Steppenwolf ist der Spiegel. Er erscheint in vielen variierten oder stilisierten Versionen. Besonders im magischen Theater ist das Symbol des Spiegels häufig anzutreffen: ,,Der Mann, mein verfluchter Zerrspiegelzwilling, hatte seinen Wolf allerdings fabelhaft gezähmt..."(S.230) Der Spiegel symbolisiert hier, dass Haller im magischen Theater Facetten seines eigenen Ichs vorgespiegelt bekommt. An anderer Stelle, kurz nach Hermines Ermordung, heißt es: ,, ..., stand plötzlich dem riesigen Spiegel gegenüber, blickte hinein. Im Spiegel stand, hoch wie ich, ein riesiger schöner Wolf, stand still, blitzte scheu aus unruhigen Augen. Flackernd blinzelte er mich an, lachte ein wenig, dass die Lefzen sich einen Augenblick trennten und die rote Zunge zu sehen war."(S.241) An dieser Stelle verdeutlicht der Wolf als Harry's Spiegelbild, dass Harry mit seinem Versuch der Identitätsfindung durch die Ermordung Hermines gescheitert ist. Der Steppenwolf in Harry hat (zunächst einmal) gesiegt, und ist deshalb allein im Spiegelbild zu sehen.

In ähnlicher Funktion zieht sich das Leitmotiv des Spiegels durch das gesamte Buch als Symbol für Selbstreflexion und Selbsterkennung auf dem Weg zur Identitätsfindung.

Als letztes Beispiel für die Fülle an Leitmotiven im Steppenwolf sei hier noch auf das Leitmotiv der Unsterblichen und des Jenseits hingewiesen. Immer wieder trifft Haller auf Andeutungen oder erlebt Träume, in denen er Goethe und Mozart, zwei Unsterblichen, begegnet. In dem Konzert, von dem Haller zu Beginn seiner Aufzeichnungen berichtet, erhält er ebenfalls eine Ahnung des Unendlichen: (,, ..., da war zwischen zwei Takten eines von Holzbläsern gespielten Piano mir plötzlich wieder die Tür zum Jenseits aufgegangen, ich hatte Himmel durchflogen und Gott an der Arbeit gesehen, ..."(S.38)). Im Traktat vom Steppenwolf ist von der Erlösung des Menschen in der Unsterblichkeit die Rede: ,,Den Weg zum wahren Menschen, den Weg zu den Unsterblichen kann Harry zwar recht wohl ahnen, geht ihn auch hie und da ein winziges Stückchen weit und bezahlt das mit schweren Leiden, mit schmerzlicher Vereinsamung."(S.79) Im magischen Theater gipfeln schließlich alle Andeutungen und Verweise auf die Unsterblichen und ihr Reich in dem Gespräch mit Mozart, der noch einmal im Vergleich Hallers mit einem Grammophon dessen Problem deutlich macht.

Im Steppenwolf sind also diverse Leitmotive zu finden, von denen nur die wichtigsten hier besprochen werden konnten. Die Beispiele zeigen jedoch, wie wichtig diese Leitmotive für das eigentliche Verständnis des Buches und der Identitätsproblematik sind, da sie die Verbindungen herstellen zwischen den einzelnen Perspektiven, aus denen das Phänomen Harry Haller geschildert wird und auf die metaphysische Ebene der Handlung verweisen.

2.2 Harry Hallers Ich-Krise - ein Identitätsproblem

(Interpretation)

2.3.1 Hallers Identitätskrise

Charakteristisch für Haller und sein Problem ist seine innere Zerissenheit. Er fühlt sich einerseits zum bürgerlichen, wohlgeordneten Leben hingezogen, verabscheut es aber andererseits. Er empfindet das bürgerliche Leben als oberflächlich und aufgesetzt. Diese gesellschaftskritische Seite in ihm bezeichnet er als Steppenwolf, für den Einsamkeit Freiheit bedeutet. Das Bild des Steppenwolfes beschreibt damit Hallers Tendenz zu Vergeistigung und Introvertiertheit. So weit wie die Steppe von der Zivilisation entfernt ist, so weit distanziert sich auch Haller innerlich vom Bürgertum. Der Wolf in diesem Bild beschreibt die triebhaften und wilden Anteile seiner Person. Die andere Seite in ihm kämpft gegen den Steppenwolf an und bevorzugt das Ruhige, Geordnete. Mit diesem Teil fühlt sich Haller zum bürgerlichen Leben hingezogen. (,,Ich liebe diese Atmosphäre, ohne Zweifel aus meinen Kinderzeiten her."(S.36)) Diese beiden Seiten in ihm liegen in einem ständigen Widerstreit. Zwar ist die ,,Steppenwolf"-Seite stärker ausgeprägt als die ,,bürgerliche" Tendenz so dass er in die Vereinsamung getrieben wird und immer mehr den Kontakt zu den Menschen in seinem Umfeld verliert. Dennoch gewinnt diese Seite nie dauerhaft die Oberhand. So kommt es zu Hallers extremen inneren Zerrissenheit, die ihn immer wieder zur Verzweiflung treibt, bis hin zum Suizidversuch (..ich konnte dies zahme, verlogene, artige Leben nicht mehr ertragen"(S.105)) Psychologisch gesehen fühlt sich Haller also in zwei Teile gespalten, zwischen denen sein Leben ständig hin- und herschwankt. Da zwischen diesen zwei so unterschiedlichen Extremen nur Kampf und keinerlei innere Verbindung besteht, droht die Gefahr einer Persönlichkeitsspaltung, einer Schizophrenie.

Haller hat mit seiner Selbstanalyse und dem Bild des Steppenwolfes nur ein vereinfachtes Modell geschaffen, wie auch das Traktat vom Steppenwolf hervorhebt.(S.74) Aber es wird deutlich dass er seine Person nicht als Einheit empfindet, sondern als auseinanderstrebende Persönlichkeitsfacetten. Zieht man die dieser Arbeit zugrundegelegte Definition des Begriffes Identität zugrunde, so wird deutlich, dass Haller ein Identitätsproblem zu bewältigen hat. Denn Identität wurde definiert, als die Fähigkeit, die verschiedenen Persönlichkeitsfacetten als zusammengehörig zu erleben (vgl. ,,Definition"). Die Identität der eigenen Person kann jedoch nur gelingen, wenn die Persönlichkeitskomponenten sich nicht in einem ständigen Kampf befinden, sondern in eine einheitliche Persönlichkeit integriert werden können. Dies gelingt Haller nicht.

Es wurde aber auch festgestellt, dass eine gänzlich empfundene Identitätseinheit Utopie ist, so dass sich die Frage stellt, wo die Grenze zu ziehen ist zwischen normalem Identitätszweifel und krankhafter Ich-Störung. Die Grenze zum Krankhaften ist dann überschritten, wenn das Individuum die widerstreitenden Persönlichkeitsfacetten nicht mehr als Aspekte derselben Person identifizieren kann, sondern diese als zwei oder mehrere unterschiedliche Personen empfindet. Haller befindet sich dabei in einer schweren Krise, an der Grenze zum Krankhaften. Außenstehende wie der fiktive Herausgeber halten ihn bereits für krank. (,,Ich spürte, dass der Mann krank sei, auf irgendeine Art geistes- gemüts- oder charakterkrank,...(S.15))

Neben dem Problem der Identität hat Haller immer wieder mit depressiven Gefühlen zu kämpfen. So empfindet er morgens immer besonders starke negative Gefühle, ein häufiges Merkmal bei Depressiven. Die Identitätskrise und die Depression bedingen sich bei Haller gegenseitig und führen so zu einem Teufelskreis, in dem sie sich wechselseitig verstärken.

2.3.2 Die Personen im Steppenwolf - Wege aus der Krise

Hesse beschreibt in seinem Roman nicht nur die Identitätskrise einer Person, er gibt auch Lösungsansätze, die im Traktat besonders explizit zum Ausdruck kommen. Hier werden zwei verschiedene Wege genannt. Zum einen der Humor, zum anderen die Selbstspiegelung(S.70-72). Dabei wird der Humor zwar als Lösung genannt, Haller scheint aber nicht fähig, diesen Weg gehen zu können. Für ihn ist der Prozeß der Selbstspiegelung mehr von Bedeutung. Diese Selbstspiegelung, die durch die Spiegelsymbolik schon angedeutet wird (vgl. Analyse), geschieht in besonderem Maße durch die Personen, denen Haller im Verlauf seiner Aufzeichnungen begegnet. Sie können als Repräsentanten verschiedener Persönlichkeitsanteile verstanden werden. Haller meint etwa in Hermines Gesicht seinen alten Jugendfreund Hermann wiederzuerkennen. Und auch das magische Theater als Prozeß der Selbstspiegelung beginnt mit einem Blick in Hermines Augen (S.206) Mit ihrer Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit verkörpert sie die lebendigen Seiten Hallers, die bisher verdrängt worden waren. Mit ihrem Drängen führt ihn Hermine - mütterlich-fürsorglich, aber auch befehlend - wieder in das bürgerliche Leben ein: Auf Tanzveranstaltungen und in Nachtclubs kommt Haller wieder mit anderen Menschen in Kontakt und entdeckt so die bisher ignorierten schönen und angenehmen Seiten der bürgerlichen Gesellschaft. Indem Hermine Haller immer wieder zu Aktivitäten auffordert, wirkt sie zusätzlich als Gegengewicht zu seiner Depression.

Auch Pablo wirkt in ähnlicher Weise auf Haller ein: Mit einem permanenten Lächeln auf den Lippen und seiner Leidenschaft zum Jazz stellt Pablo eine Person dar, die fest im Leben steht. Er lässt sich jedoch nicht durch alltägliche Probleme aus der Bahn werfen und sein Lächeln hat auch immer etwas Weises an sich, das über den Dingen steht. Pablo stellt also einen Kompromiß zwischen überirdischem Verständnis und bodenständiger Lebensweise dar und verkörpert so die Facetten Hallers Persönlichkeit, die zur Versöhnung der Gegensätze ,,Vergeistigung" und ,,Bürgertum" führen können.

Mit Maria, einer in allen Varianten der Erotik versierten Frau, gewinnt Haller eine Partnerin, die seine verkümmerten Körperempfindungen wieder belebt und im dadurch seinen Körper wieder bewußt macht. (,,Maria lehrte mich,.., vieles, nicht nur holde neue Spiele und Beglückungen der Sinne, sondern auch neues Verständnis, neue Einsichten, neue Liebe.(S.167)) Somit nimmt Maria eine zentrale Position in Hallers Heilungsprozeß ein; denn der Körper als die materielle Einheit einer Person trägt nur dann zum einheitlichen Identitätsempfinden bei, wenn er wahrgenommen werden kann.

Die hier beschriebenen Personen interagieren in Hallers Umfeld in einem harmonischen Wechselspiel, das Haller als angenehm empfindet und durch das er das erste Mal seit langem eine Zusammengehörigkeit seiner Persönlichkeitsfacetten erlebt.

2.3.3 Der Steppenwolf - Autobiographie und ,,Neurose einer Generation"

Anzeichen in dem Buch wie etwa die Ähnlichkeit der Namen von Protagonist Harry Haller und Schriftsteller Hermann Hesse, oder der Name Hermine als weibliche Form von Hermann sprechen dafür, dass es sich bei dem Steppenwolf um ein autobiographisches Werk handelt. Und tatsächlich befindet sich Hesse zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches (1927) in einer großen persönlichen Krise. Schon 1916 - kurz nach dem für Hesse aufrüttelnden Ersten Weltkrieg - lässt er sich von seiner an Depression leidenden Frau scheiden. Die Zusammenbruch seiner Familie wirft Hesse aber so stark aus der Bahn, dass er sich einer psychoanalytischen Behandlung unterzieht. Er zieht daraufhin 1919 nach Montagnola, wo er zunächst einige angenehme Jahre verbringt. Eine 1924 geschlossene Ehe mit Ruth Wenger entwickelt sich aber als Fehlschritt, so dass sie 1927, im Jahr der Veröffentlichung des Steppenwolfes, geschieden werden muss.

Neben diesen zwischenmenschlichen Problemen hat der wie Haller knapp 50-jährige Hesse auch mit einem rheumatischem Leiden zu kämpfen, das ihn in den Wintermonaten regelmäßig zum Kurbesuch in Zürich zwingt.4 Hesse selber beschreibt 1919 seine persönliche Situation in einem Brief an Carl Seelig: ,,...Und nun, fast schon ein alter Mann, nachdem mir alles, was das Leben mir an äußeren Gütern und Erfolgen gab, wieder zusammengebrochen ist, nach der Trennung von Liebe, Ehe, Familie, dem Verlust des äußeren Wohlbehagens,...muss ich... das alles, was ich früher weggelogen oder doch verschwiegen hatte, anschauen und anerkennen."5 An diesem Beispiel wird die äquivalente seelische Situation von Hesse und Haller deutlich. Wie Haller ist auch Hesse auf der Suche nach einem neuen Weltbild, nach einer neuen Identität.

Der Steppenwolf ist aber nicht nur das Portrait eines einzelnen Schriftstellerschicksals, das Buch schildert, wie auch der fiktive Herausgeber betont, die ,,Neurose einer Generation"(S.28). Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Romans befand sich Deutschland in einer schwierigen Lage: Der Erste Weltkrieg war verloren, viele oftmals junge Soldaten kamen völlig orientierungslos und ohne Perspektive aus den Kriegswirren und mussten sich zunächst eine neue Identität aufbauen. Weiterhin hatte sich die Gesellschaft und das deutsche Bewußtsein schwerwiegend verändert. Anstelle von preußischer Kultur mit einem Kaiser als Oberhaupt des Staates trat nun eine allmähliche Amerikanisierung, verbunden mit einer von den Siegermächten aufgezwungenen und für viele Deutsche völlig neuen Demokratie. Die Gesellschaft paßte sich an, schien nach außen nicht mehr so prüde, man ging in Nachclubs, in denen Jazz gespielt wurde. Doch dieser radikale Schnitt in den Wertvorstellungen und moralischen Grundsätzen der Menschen löste - oft auch unterschwellig - Angst und ein gewisses Fremdheitsgefühl aus. Viele dieser Menschen fanden daraufhin in dem aufkommendem Nationalsozialismus Vorbilder und Ideale wieder, die sie zuvor vermißt hatten. Diese Phase der Orientierungslosigkeit in Deutschland, wie der Steppenwolf sie am Beispiel Hallers verdeutlicht, war der Wegbereiter für die Ideen des Nationalsozialismus. So ist der Steppenwolf nicht nur als Autobiographie, sondern auch als ein bedeutendes gesellschaftspolitisches Geschichtsdokument zu betrachten, das Aufschluß gibt über das Lebensgefühl einer Generation, die von enormer Bedeutung für den weiteren Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts war.

2.3.4 Die Hesse Rezeption bis heute

Hermann Hesses Bücher werden überall auf der Welt, vor allem in den USA und Japan, mit großem Erfolg immer wieder neu aufgelegt. Schon 1977 existierten in den USA 11 Millionen verkaufte Hesse-Titel, in Japan 12 Millionen.6 Doch diese Popularität ist erst ein Phänomen der heutigen Zeit. Vor dem großen Hesse-Boom in den siebziger Jahren war der Autor beinahe in Vergessenheit geraten.

Zu seiner Schaffenszeit gehörte Hesse zunächst zu den meistgelesenen Autoren der Zeit, Romane wie ,,Peter Camenzind", ,,Unterm Rad", ,,Demian" sowie ,,Der Steppenwolf" begründeten diesen Erfolg. In all diesen Romanen geht es um die Entfremdung des Individuums von der modernen Gesellschaft und um die daraus resultierenden Identitätsprobleme. Hesse trifft mit dieser Thematik genau den Nerv der Nachkriegsgeneration. Doch er muss auch viele Schmähungen erdulden. Zu deutlich wendet er sich gegen den Krieg und Patriotismus, so dass er, vornehmlich von der Presse, als ,,Vaterlandsverräter" beschimpft wird. Dem Erfolg seiner Romane tut dies keinen Abbruch.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zählten Hesses Werke dann zur ,,unerwünschten Literatur" Seine pazifistische, individualistische Grundhaltung, die er in seinen Romanen zum Ausdruck bringt, waren einfach nicht mit der Nazi-Ideologie vereinbar. Doch in der Bevölkerung bestand weiter ein gewisses Interesse an Hesses Arbeit, so dass viele Buchhändler seine Romane heimlich unter dem Ladentisch verkauften.

Nach dem Krieg war es erneut die Nachkriegsgeneration, die Hesses Literatur wiederentdeckte und schließlich den Höhepunkt seines Erfolges begründete. So bekam er 1946 den Literaturnobelpreis sowie den Frankfurter Goethepreis verliehen, 1947 wurde Hesse zum Ehrendoktor der Universität Bern ernannt. In diese erfolgreiche Zeit Hesses fällt auch die zunehmende internationale Popularität des Autors. Seine Bücher sind zu diesem Zeitpunkt bereits in 32 verschiedenen Sprachen erhältlich.

Rätselhaft bleibt, wie es daraufhin zu dem dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen sowie den niederschmetternden Kritiken sowohl der populären als auch der Fachliteratur kommen konnte. So schrieb die ,,Zeit" 1962 anläßlich Hesses Tod, dass mit diesem Autor ,,kein Blumentopf mehr zu gewinnen sei".7 Hesse galt als weltfremder Romancier und seinen Literaturnobelpreis sah man allgemein als Ausrutscher an. Dieses Desinteresse, ja teilweise schon Mißachtung des Autors lässt sich vielleicht am ehesten durch den wirtschaftlichen Wohlstand der Wirtschaftswunderjahre erklären. Die Menschen fanden im neuerworbenen Wohlstand und im Beruf ihre Identität, so dass die von Hesse angesprochenen Probleme Entfremdung, Verinnerlichung sowie der Hang zum Irrationalen für diese Generation nicht aktuell waren.

Die ,,Hesse-Renaissance" begann mit den überraschenden Erfolgen seiner Romane in den USA, wo besonders die Hippie-Bewegung Hesse fast schon zum Propheten hochstilisierte, dabei aber die Grundaussage seiner Werke oftmals gar nicht erkannte. So sah man etwa im ,,Steppenwolf", die Anleitung zum Gebrauch von psychedelischen Mitteln wie LSD. Doch die gefühlsbetonte, irrationale, antibürgerliche Grundhaltung in Hesses Werken spiegelte so genau das Lebensgefühl dieser Generation wieder, dass Hesse von einem immer größer werden Leserkreis gelesen wurde und auch seine Popularität in Deutschland mit Entstehen der Stundentenbewegungen Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger Jahre wieder zunahm.

In den neunziger Jahren ist Hesse wiederum in den Hintergrund gedrängt. In den Schulen steht er immer seltener auf den Lehrplänen, nur die alternative Szene verehren Hesse immer noch im Geiste der 68'-Generation. Im Literaturbetrieb der heutigen Zeit spielt Hesse wieder eine untergeordnete Rolle, auch wenn Hesse nicht mehr in dem Maße diffamiert wird wie in den Fünfzigern und Sechzigern.

Dieser wellenartige Verlauf in der Hesse-Rezeption ist so seltsam wie grundlegend für das Lebensgefühl dieses Jahrhunderts. Die Gesellschaft, insbesondere die Jugend, scheint in periodischen Abständen immer besonders empfänglich für Hesses Philosophie zu sein. Grundlegend sind es immer Zeiten von Krisen gewesen, zu denen die Hesse-Rezeption ihren Höhepunkt erreichte: Zunächst nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, dann in Amerika während des Vietnamkrieges sowie der angespannten Atmosphäre des kalten Krieges. Die zwei letzen Punkte sind wahrscheinlich auch die Auslöser der Hesse-Renaissance in Deutschland um 1970. Der Zwang zur Neuorientieung, zum Suchen neuer Werte und Ideale in diesen Krisenzeiten führte die Menschen immer wieder an Hesse heran, ließ die Identifikation mit seinen Protagonisten zu und machte diese zu bewunderten Wiederstandskämpfern gegen das Establishment und Bürgertum.

Somit lässt die Hesse-Rezeption eine sehr spannende Sicht zu auf die ständig wechselnden Lebensumstände unseres Jahrhunderts sowie die Reaktionen der Menschen darauf in gellschaftspolitischer sowie in philosophischer Hinsicht.

3 Auf der Suche nach der Identität (Nachwort)

Wie schon im Vorwort dieser Arbeit erwähnt, war ich zunächst innerlich beeindruckt von Hallers Identitätskrise und den vielen Parallelen zu meinem eigenen Empfinden. Doch mit der Lektüre der Sekundärliteratur stellte sich immer mehr heraus, dass meine Reaktion auf das Buch keine besondere, sondern eher der Regelfall war. Hinter den gemeinsamen Reaktionen der Leser auf dieses Buch schien fast schon ein gewisser Automatismus zu stecken, der mich abschreckte. So las ich nachdem ich das Vorwort formuliert hatte: ,,Die Verweigerung, die Nicht-Anpassung, die stets wache Kritikfähigkeit

Harry Hallers lässt ihn den Lesern zum Inbegriff ihrer eigenen nur halb bewußten, zunächst noch konturlosen Unzufriedenheit werden."8 So begann ich mich vom Roman zu distanzieren und seine unterschwellige Art der Beeinflussung wahrzunehmen. Diese näher zu erläutern würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, doch sei festgehalten, dass die Identifikationstrukturen dabei eine sehr wichtige Rolle spielen. Der Leser taucht zwar in die Gedankengänge Hallers ein, identifiziert sich auch teilweise mit ihm, doch hat er immer wieder die Möglichkeit, sich in die gesicherte, wohlbekannte Perspektive des Bürgers zurückzuziehen. Dies geschieht vornehmlich durch den - wie schon in der Analyse erwähnt - auf die Leseridentifikation angelegten fiktiven Herausgeber.

Am Ende der Facharbeit bleibt also ein deutlich geschärftes Bewußtsein für die vielen Aspekte der Identitätsproblematik sowie die Erkenntnis, auf welche unterschwellige Weise Automatismen in der menschlichen Psyche geweckt werden können.

1 Dtv Lexikon Band 8, 1995 S.239

2 Dorsch Psychologisches Wörterbuch, 1994 S.340

3 Hesse, H.: Der Steppenwolf, Frankfurt a.M. 1997, S.27 (Zeilenangaben in Klammern beziehen sich auf dieses Buch)

4 alle biographischen Angaben: Arnold, H.L.(Hrsg.): Text und Kritik, Heft 10/11, München 1977

5 Aus einem Brief an Carl Seelig, ca. Herbst 1919, zit. N. Pfeifer, Martin: Hesse Kommentar zu sämtlichen Werken. München 1980, S.184

6 Martin Pfeifer(Hrsg.): Hermann Hesses weltweite Wirkung, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1977 S.18 (aktuellere Zahlen nicht verfügbar)

7 Martin Pfeifer(Hrsg.): Hermann Hesses weltweite Wirkung a.a.O. S.31

8 Esselborn-Krumbiegel H.: Hermann Hesse, Der Steppenwolf in: Bogdal K.-M & Kammler C. (Hrsg.), Oldenbourg Interpretationen, Band 17, München

6954 Worte in "deutsch"  als "hilfreich"  bewertet