Neurovegetative Regulation
Homoisostatische Regulation : Regulationsvorgänge bei denen bestimmte Werte auf normalem Stand gehalten werden
Regelkreis :
Regulationszentrum : (Sollwert) Effektor (Stellglieder) Regulierte Größe Rezeptor (Istwert)
Leistungsanpassung
Startreaktion :
Leistungsanpassung ohne Leistung (bei Erwartung einer Leistungsanforderung) : Steigerung der Herzfrequenz und Herzzeitvolumen. Vorbereitende Gefäßdilatation in der Skelettmuskulatur vom Cortex ausgehend über Adrenalisausschüttung.(Wirkung auf Muskelgefäße durch b 2 Rezeptoren)
Kreislaufreaktion während der Leistung
Regulationsvorgänge durch
zentrale Mitinnervation : das motorische Zentrum benachrichtigt vegetative Regulationszentren und den Hirnstamm durch Seitenwege von den absteigenden Bahnen Zusätzlich können von limbischen Strukturen vegetative und somatische Regulationsneurone gleichzeitig angestoßen werden. Lokale Regulation : Nervöse Afferenzen aus dem arbeitenden Muskel (Muskel-Metabo-Rezeptoren) und humorale Signale (Metabolite) gehen auch zu vegetativen Regulationszentren und lösen dort Reaktionen aus. Gleichzeitig führen Sie zu einer lokalen Regulation der Gefäße.
Rhythmen in vegetativen Systemen
Rhythmen entstehen teils im ZNS, Peripherie oder in rückgekoppelten Kontrollsystemen.
Die periodischen Schwankungen sind von biologischen wechselwirkenden Oszillatoren abzuleiten. z.B. Blutdruckwellen :
Ordnung : Herzfrequenz (klar) Ordnung : niedriger frequenter Kreislauffhythmus im Bereich von 0,25Hz (Atmungsfrequenz) Ordnung : noch niederfrequenter (ca. 0,1Hz). Entsteht durch Interferenz von Rhythmusgeneratoren im Hirnstamm mit peripheren oszillierenden Systemen
Bei willkürlicher Verlangsamung der Atmung können II+III fast übereinstimmen. Es kommt somit zu resonanzartigen Verstärkungen. (evtl. Frequenzerhöhung von III)
Rhythmusentstehung :
Rein zentrale Mechanismen : Kopplung von verschiedenen zentralen Strukturen, z.B. Neuronen des Atemmechanismus und retikulären Strukturen Rein periphere Mechanismen : direkte Übertragung der intrathorakalen Atemdruckschwankungen auf intrathorakale Kreislaufabschnitte; unterschiedliche Dehnung des rechten Vorhofs(durch unterschiedlichen venösen Rückstrom durch Atembewegungen) beeinflussen die Herzfrequenz Kombinierte periphere/zentrale Mechanismen : Einflüsse von Lungendehnungsrezeptoren und Pressorezeptoren
Respiratorische Sinusarrhythmie RSA
Die RSA sind physiologische Schwankungen der Herzschlagabstände, die im Frequenzbereich der Atmung liegen. RSA werden durch sympatischen bzw. parasympatischen Einfluß auf den Sinusknoten vermittelt. Das Ausmaß des RSA ist ein Indikator für den Einfluß des Parasympatikus und ist mit der mittleren Herzfrequenz korreliert. Das RSA nimmt mit steigendem Lebensalter ab. Im Liegen ist die RSA stärker als im Sitzen. Während der Leistungsanpassung nimmt die RSA ab. Hohes RSA = gut trainierter Körper
Lokalisation vegetativer Regulationszentren im ZNS
Drei verschiedene Ebenen im ZNS :
Oberste Ebene
Area 4,6,8 + rostrale Anteile des Frontallappens
Ausgangspunkt lokaler oder allgemeiner vegetativer Mitinnervation
Ergebnisumsetzung psychisch - vegetativer Korrelationen Mittlere Ebene = Limbisches System
Basale Anteile des frontalen und temporalen Cortex, Amygdala kerne, Septale Kerne, Hypothalamus, Teile des Mesencephalon
Integrative Steuerung der drei Anteile der Verhaltensweise (somatomotorische, vegetative, emotionale Komponente)
speziell :
Ergotropes System (hinterer Hypothalamus) : Sympatische Funktionen
Trophotropes System (vorderer Hypothalamus) : Temperaturhaushalt, Wasserhaushalt, Nahrungshaushalt + Vagusfunktionen
Untere Ebene
Medulla oblongata, Pons ("multifunktionelles Zentrum")
Reflexzentren für Nahrungsaufnahme, Atmung, Kreislauf, Nahrungsausnahmen. Schutzreflexe des Atemtraktes. In der Formatio reticularis des unteren Hirnstammsystems gibt es ein "gemeinsames Hirnstammsystem" für die Regulation vegetativer und somatischer Funktionssysteme.
Integration vieler auf diese System einwirkender zentraler und peripherer Faktoren. Rhythmogenese (Atemzentrum), Sympatikotonus, Vagotonus, Regulation homoisostatischer Regelkreise (Atmung + Kreislauf)
Das periphere vegetative Nervensystem versorgt Eingeweide, Herz und Gefäße. Es besteht aus 2 Teilen, dem thorakoloumbalen (sympatischen) und craniosakralen (parasympatischen) System. Erfolgsorgane sind glatte Muskulatur, Drüsen und Zellen des Nebennierenmarks und andere Gewebe. In der Regel erfolgt die Innervation unwillkürlich. Die beiden Systeme wirken meist antagonistisch sind aber nicht in allen Erfolgsorganen gleichzeitig vertreten, wie z.B. die bei den Blutgefäßen fehlenden parasympathische Innervation.
Transmitter & Blocker
Präganglionär
Postganglionär
Sympathisches System
Acetylcholin
Noradrenalin
Ganglienblocker
a +b Blocker
Parasympatisches System
Acetylcholin
Acethylcholin
Ganglienblocker
Atropin
Ausnahmen sind bei sympathischen Erfolgsorganen : Nebennierenmark, Schweißdrüsen, Muskelgefäße
Sympatische Wirkung
Nervöse Bahn
Parasympathische Wirkung
Nervösen Bahn
Pupillen
Erweiterung
Ggl. Stellatum, ggl. Stellatum
Verengung
Ggl. Cilliare
Linse (m.ciliaris)
Fern-Akkommodation
"
Nah-Aakkomodation
"
Speicheldrüsen
Wenig Sekretion
"
Reichlich Sekretion
Ggl. submandibulare
Herz
Positiv inotrop
Positiv chronotrop
Ggl. Stellatum
Negativ chronotrop
N. vagus
Bronchien
Erweiterung
Verengung
Magen, Gallenblase
Sekretions- und Peristaltikabnahme
Ggl. Coeliacum
Sekretions- und Peristaltikzunahme
N. Vagus
Leber
Glykogenmobilisation
"
Mehr Gallensekretion
N. Vagus
Nebennierenmark
Adrenalinausschüttung
"
Magen-, Pankreas-, Darmdrüsensekretion
Insulinausschütung, Sekretfunktion
N. Vagus
Niere
Durchblutungs-Drosselung
"
Dickdarm
Erschlaffung
Ggl. Mesentericum superius
Kontraktion
Ggl. Pelvicum
Sph. Ani externus
Kontraktion
Ggl. Mesentericum inferius
Erschlaffung
"
M. detrusor vesicae
Erschlaffung
"
Kontraktion
"
Sph. Ves. Internus
Kontraktion
"
Erschlaffung
"
Vesica seminalis
Ejekulation
"
Vasa deferentia
Kontraktion bzw. Peristaltik
"
Tuben
Kontraktion bzw. Peristaltik
"
Erschlaffung
"
Corpus uteri
Kontraktion bzw. Peristaltik
"
Kontraktion
"
Cervix uteri
Kontraktion bzw. Peristaltik
"
Erschlaffung
"
Penis
Erweiterung
"
Clitoris
Erektion
"
Atemregulation
Effektoren : Zwerchfell (insp.) + Intercostalmuskeln (insp. + exsp.)
Oszillatoren : bulbäres Atemzentrum, modifiziert durch pontine Strukturen, (in der Medulla oblongata)
Inspiration und Exspiration hemmen sich gegenseitig
Rückkoplungssysteme :
Ãœber die Blutchemie
zentrale (nahe des ventralen Hirnstamms) und periphere (Glomus caroticum & aorticum) Rezeptoren registrieren die Erhöhung der CO2 &H+-Ionenkonzentration im Blut und steigern damit die Atemfrequenz Über den Lungenvagus : (Abstimmung zwischen Atemtiefe und Atemfrequenz)
Beim Einatmen werden Lungendehnungsrezeptoren gereizt, deren afferente Fasern im Vagus nach zentral verlaufen. Die Erregung hemmt dort die weitere Inspiration und aktiviert die Exspiration
Kreislaufregulation
Venöser Zufluß/Minute = Herzminutenvolumen
Herzminutenvolumen = Herzfrequenz * Schlagvolumen
Mittlerer Arterieller Druck = Herzminutenvolumen * Peripherer Widerstand
Der größte Druckabfall und damit der Hauptteil des peripheren Widerstandes liegt im Bereich der Arteriolen. Der Gefäßwiderstand wird durch den Sympatikotonus bestimmt.
Einfluß der Pressorezeptoren auf den Blutdruck
Ort : Aortenwand und Carotis - Sinus
Erregung wird weitergeleitet an den Ausgangsort des Sympatikotonus (hinterer Hypothalamus).
Zunahme der Impulse hemmt den Sympathikotonus, Abnahme führt zur Steigerung (BlutdruckÛ Gefäßwiderstand) Erregung wird weitergeleitet in die Medulla Oblongata, deren Aktivität die Herzfrequenz herabsetzt. (BlutdruckÛ Herzfrequenz)
Temperaturregulation
Fühler :
Thermorezeptoren der Haut Innere Thermorezeption : Hypothalamus, Spina, sonstige thermosensible Strukturen
Effektoren :
Hautgefäße, Eingeweide - Gefäße, Schweißdrüsen (!!cholinerg!!), Leber, Muskulatur, Fettgewebe, Nebennierenmark Skelettmuskulatur in Dienst thermoregulatorischer Verhaltensweisen (Heizung anschalten J )
Wärmeabwehr : Reduktion der sympatho - adrenalen Innervation, Faulheit, periphere Gefäßdilatation (Wärmeabgabe)
Kälteabwehr : Steigerung der sympatho - adrenalen Innervation, Kältezittern, periphere Gefäßkonstriktion
Wechselwirkung zwischen Kreislauf und Atmung
Einflüsse der Atemmechanik auf den Kreislauf
InspirationÞ Erniedrigung des intrathorakalen DrucksÞ Erhöhung des venösen Rückstroms zum HerzÞ Erhöhung des Schlagvolumens(sympathisch) Þ Blutdruckanstieg ExspirationÞ Erhöhung des intrathorakalen DrucksÞ Verminderung des intrathorakalen DrucksÞ Erniedrigung des venösen Rückstroms(parasympathisch)Þ Erniedrigung des Schlagvolumens Þ Blutdruckabfall
987 Worte in "deutsch" als "hilfreich" bewertet