Jesusfälschungen
Jesusfälschungen
Die Leute interessieren sich heutzutage, nach fast 2000 Jahren noch immer für Jesus von Nazareth. Eigentlich erstaunlich wenn man bedenkt, dass sich die Meisten mehr und mehr von der Kirche abwenden.
Aber warum interessieren sich die Leute so für ihn? Ganz einfach: Da tauchen auf einmal ganz neue Details über Jesus auf, über die wahrscheinlich Jesus selbst nicht einmal Bescheid gewusst hätte.
Und immer wieder erscheinen neue Bücher über den Mann aus Galiläa. Doch nicht alle sind von gleicher Qualität. Natürlich sind die unseriösen in der Überzahl, von denen auch mehrere zu Bestsellern wurden. Warum wohl? Ganz einfach. Wer interessiert sich schon für die seriösen Bücher, wo es "nur" um "langweilige" historische Tatsachen geht. Da liest man doch lieber ein Buch in dem Jesus als Zeitreisender oder Buddhist hingestellt wird.
Was ist aber nun die unverfälschte Wahrheit über Jesus?
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war Jesus ein normaler Mensch, oder ein göttliches Wesen? war er ein Einzelkind oder hatte er einige Brüder und Schwestern? lebte er zölibatär oder nicht? ist er nach seinem Tod wirklich auferstanden und seinen Gefolgsleuten erschienen, oder war sein Grab leer weil er nie in eines gelegt worden war?
All diese Fragen und noch mehr wurden im Laufe der Jahrhunderte versucht beantwortet zu werden. Und ohne Rücksicht auf Verluste wurden die irrsten und unglaublichsten Thesen über Jesus aufgestellt. Da werden Fakten, die schon seit langer langer Zeit bekannt sind als neue Sensation verkündet oder schon lang wiederlegte Antworten veröffentlicht.
Die Strategie, die die Autoren anwenden ist eigentlich ziemlich einfach:
Man konfrontiert die zuständigen Fachmänner mit den neuen Forschungsergeb - nissen und fordert eine Stellungnahme. Egal wie die Reaktion aussehen wird, sie wird zu Gunsten der "Fälscher" sein. Wenn ernsthaft über das Thema nachgeforscht wird, kann man sagen: Seht ihr wie brisant unsere neue Fakten sein müssen, dass so ernsthaft nachgeforscht wird.
Wird jedoch nicht geantwortet sagt man: Unsere Untersuchungsergebnisse sind so brisant, dass man sie vertuschen will. Und das alles steigert natürlich den Umsatz dieser Bücher. Oder man erwähnt von vornherein die "Brisanz" des Buchinhalts und das diese Erkenntnisse sehr gefährlich für die Kirche seien.
Es gibt 3 Gründe warum die Leute solche Bücher mit unbegründeten Sinnlosigkeiten kaufen und wirklich gute Jesusbücher links liegen lassen:
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Die zunehmende geistige Orientierungslosigkeit unserer Gesellschaft und das Abhandenkommen allgemein gültiger und verbindlich akzeptierter Bezugssysteme.
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Das Negativimage der Kirche in unserer Gesellschaft.
Anders gesagt: Die Bücher enthüllen die Verschwörung in der Kirche und enthüllen die "Wahrheit" über Jesus. Frei nach dem Motto: "Jesus ja, Kirche nein". Da vergisst schon der Eine oder Andere, dass wir eigentlich alles was wir über Jesus wissen, von der Kirche erfahren haben.
Die Autoren sagen wie schwer es war an diese Informationen zu kommen, die die Kirche aus Machtgier mit allen Mitteln zu vertuschen versucht hat und beklagen noch im selben Atemzug, dass sämtliche zentrale Inhalte kirchlicher Tradition heutzutage bei den Theologen und Laien fagwürdig geworden sind.
Die Kirche kann also alles entweder an ihren Dogmen festhalten oder ihre Meinung ändern, und damit tun, was sie schon seit Jahrhunderten tut, den überlieferten Glauben neu zu interpretieren. Das Feindbild bleibt auf jeden Fall erhalten.
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Enthüllungen haben ihren Reiz
Konkrete Beispiele
"The Last Temptation of Christ", Martin Scorsese:
Es ist Karfreitag, Jesus hängt Blutüberströmt am Kreuz. Olötzlich erscheint Jesus ein Engel und sagt ihm, dass sein Tod nicht sein muss und rettet ihn. Der Engel führt Jesus zurück ins Leben. Jesus heiratet Maria Magdalena, die daraufhin stirbt. Später heiratet er Maria von Bethanien und ihre Schwester Marthe und wird Vater von vielen Kindern. Doch plötzlich holt ihn die Vergangenheit ein. Jerusalem brennt und die Jünger sind auf der Flucht. Da merkt Jesus plötzlich, dass der Engel kein Engel sondern ein Dämon war. Jesus kehrt ans Kreuz zurück und hat der letzten Versuchung seines Lebens wiederstanden.
Unzählige Proteste und Demonstrationen hatte der Film zufolge. Die deutschen Bischöfe waren entsetzt über die Verzerrung des Jesusbildes.
Jesu Hochzeit
In der geheimen Offenbarung des Johannes ist aber tatsächlich die Rede von einer Hochzeit, wo Jesus der Bräutigam ist, bei der "Hochzeit des Lammes". Mit dem Lamm ist aber der himmlische Christus gemeint, der sich mit der Stadt Jerusalem vermählt, wodurch das neue Gottesvolk symbolisiert wird.
Die eifersüchtigen Jünger
Man hat schon oft vermutet, dass Jesus ein Verhältnis mit einer seiner treuesten Anhängerinnen, Maria Magdalena ein Verhältnis gehabt haben soll. Im "Evangelium nach Maria", wird Petrus eifersüchtig, da er glaubt, Jesus habe ihm etwas verschwiegen was er aber Maria Magdalena erzählt habe.
Im "Thomasevangelium" beschwert sich Simon Petrus über Maria Magdalena und möchte, dass sie aus dem Jüngerkreis rausgeschmissen wird. Jesus meint darauf mit einer etwas antifeministische Aussage, dass er sie zum Mann machen werde, dass sie ins Reich des Himmels komme.
Familienleben Jesu
Wären Jesus und Maria Magdalena wirklich ein Ehepaar gewesen, so wäre das sicherlich damals im zuständigen Personenstandsregister vermerkt gewesen. Wäre er wirklich jemals verheiratet gewesen, so müsste doch die Bibel darüber Bescheid wissen.
Anderer Meinung ist die australische Wissenschaftlerin Barbara Thiering, die meint, die Bibel wäre eine Liebsegeschichte von Jesus und Maria Magdalena. Sie meint man müsse die Bibel nur richtig lesen und schon kommen die erstaunlichsten Geheimbotschaften zum Vorschein.
So will Barbara Thierung herausbekommen haben, dass sich die Beiden am 6. Juni 30 verlobt haben, wobei die Verlobungsfeier von 18.00 bis 22.00 gedauert haben soll. Am Samstag, den 20. September 30 wurde schließlich geheiratet. Doch sie ließen sich wieder scheiden. Nach der Geburt des dritten Kindes und zweiten Sohnes, soll sich Maria Magdalena dazu entschlossen haben, ihren Mann zu verlassen.
Doch Jesus heiratete 6 Jahre später die Geschäftsfrau Lydia. Im Jahre 44? War Jesus da nicht bereits tot, bagraben und auferstanden? Laut Barbara Thiering starb Jesus am Kreuz nicht, sondern erst 64 n. Chr.
Nach seiner "Erwachung" lebte Jesus sehr zurückgezogen, wurde wieder Vater eines Kindes und verfasste das Johannesevangelium mit.
Laut Baigent und Leigh haben die Nachfolger Jesu in der französischen Geschichte eine große Rolle gespielt und bereiten sich derzeit, "angesichts der nuklearen Bedrohung der Menschheit" darauf vor, die Weltherrschaft zu übernehmen.
Eines ist aber sicher: Jesus war kein Frauenverächter. Ganz im Gegenteil, neben Männern gab es auch unzählige Frauen in seinem Gefolge.
Weitere Thesen Barbara Thierings:
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Jesus lebte in Qumran Die in den Höhlen von Qumran gefundenen Texte stammen nicht schon aus der Zeit vor Christi Geburt, sondern aus der herodianischen Zeit Das Neue Testament ist in einer verschlüsselten Darstellungsweise geschrieben hinter denen sich konkrete historische Daten erkennen lassen
Sie arbeitet nach der sogenannten Peschermethode, eine von ihr entwickelten Methode um hinter die "verschlüsselten Geheimnisse" der Bibel zu kommen.
Ihre Methode wird oft als "gnadenlose Vergewaltigung des Bibeltextes angesehen".
Andere "Entschlüsselungsmethoden":
So begann in den 60er Jahren ein gewisser Alttestamentler Claus Schedl, die Worte und die Buchstaben des Bibeltextes zu zählen, da er glaubt die Zahlen würden den Text mitformen. Textstellen, die nicht in seine Interpretation passten, ignorierte er einfach. Eine seiner Theorien war, dass Jesus bloß der Name eines Rauschgifts sei, das man im "Kult des heiligen Fliegenpilzes" einnahm. Übrigens ist der Verlag in dem dieses Buch erschienen ist, heutzutage schon längst bankrott gegangen.
Die Essener
Carl Friedrich Barhdt beschäftigte es, was für eine Rolle Josef von Arimatäa spielte. Er kam auf die Idee in ihm einen Essener zu sehen, einen Angehörigen
einer religiösen Gruppierung.
Bahrdt stellte sich vor, die Essener wären ein Geheimbund, der in allen wichtigen Ämter seine Vertreter hatte. Ihr Ziel wäre es einen Kandidaten für die Rolle des Messias zu finden, um ihn für ihre Zwecke zu benutzen. Seit seiner Geburt wäre seine Erziehung und Ausbildung von den Essenern geregelt worden. Angeblich sei Jesus jedes Mal wenn er auf den Hügel beten ging, in Wirklichkeit zu einer Sitzung der Essener gegangen, wo auch später sein Tod und seine Wiederauferstehung geplant worden wäre. Alles nur raffinierte Inszenierung. Seine Jünger wären demnach bloß irgendwelche Mitglieder dieser Sekte.
Qumranverschwörung
Michael Baigent und Richard Leigh beschuldigten den Vatikan der Vertuschung wichtiger Informationen der Qumranrollen, die angeblich die Wahrheit über das Leben Jesu und der christlichen Urgemeinden enthalten.
Tatsächlich wollte man den Wissenschaftlern zu Beginn keine Einsicht gewähren, doch nach weiteren Überredungsversuchen gaben die Verantwortlichen nach und gaben die Rollen frei. Heute kann man alles was in den Qumranrollen geschrieben steht im Geschäft kaufen. Und siehe da, es gibt gar keine Fakten die so brisant wären, dass sie die Kirche verheimlichen müsste.
Dennoch wurde die Kirche trotz der Freigabe aller Qumranrollen der Vertuschung beschuldigt. Und so lieferte die cleveren Autoren Baigent und Leigh mit dem Buch, "Verschlusssache Jesus", einen weiteren Bestseller.
Diese Verschwörungstheorie wurde sogar von, man höre und staune, Barbara Thiering kritisiert.
Keine Farben in den Evangelien?
Eine ziemlich Interessente Aussage macht der britische Autor A.N. Wilson.
Er übernahm einfach eine These von einem anderen Autor, der meinte, dass in keinem der Evangelien die Rede von Farben sei. Aber da scheint er offenbar einige Stellen überlesen haben, wo von Purpur oder grünem Gras die Rede ist.
Tod am Kreuz?
Barbara Thiering war der Meinung, dass Jesus am Kreuz nicht gestorben ist. Er erhielt bekanntlich einen Trank von Essig und Galle, der ihn in eine Scheintod versetzte. Er erholte sich davon wieder, wachte im Grab auf und wurde von seinen Jüngern befreit. Anschließend lebte er in Rom bis 64 n. Chr.
Diese Scheintodhypothese wurde bereits von vielen Rationalisten des 19.Jahrhunderts strapaziert um nicht an eine Wiederauferstehung glauben zu müssen, sondern noch an ein Erwachen.
Aber die Tatsachen, dass Jesus von Pontius Pilatus verurteilt worden war und anschließen am Kreuz gestorben ist gehören zu den allersichersten Fakten, die wir über Jesus wissen.
Dem Bibelkritiker Bonmot zufolge ist die Tatsache, dass Jesus in Jerusalem am Kreuz gestorben ist, noch viel sicherer als die Tatsache, dass er überhaupt geboren wurde.
Karl Herbst zufolge überlebte Jesus das Kreuz, worauf ervon Josef von Arimathäa gerettet und in Sicherheit gebracht wurde. Daraufhin sei Jesus unerkannt geflüchtet, da er sich ja als "nach römischer Justiz verurteilter Staatsverbrecher" nicht mehr blicken lassen durfte.
Aber wozu sollte Jesus fliehen wollen, hätte er sich doch durchaus die Kreuzigung ersparen können.
Jesus geht nach Indien
Diese sehr phantasievolle Geschichte ist zwar schon hundert Jahre alt (Nicolai Notowitsch), aber Holger Kersten wärmte sie 1983 wieder auf. Demnach starb Jesus am Karfreitag nicht, sondern war nur scheintot, ging nach seiner Auferstehung nach Indien wo er erst in hohem Alter starb. Jesus wäre bei seiner Geburt von den 3 indischen(!) Weisen aus dem Morgenland als hohe Inkarnation erkannt worden.
Mit 12 Jahren soll Jesus dann nach Indien gewandert sein um dort geheime Praktiken zu erlernen und buddhistischen Religionsunterricht zu erhalten.
Obwohl bereits ein Jahr nach erscheinen des Buches die ganze Geschichte als falsch entlarvt wurde sie als sensationelle Neuenthüllung beim Leserpublikum gefeiert.
Kerstens Buch ist inzwischen schon längst vergessen worden, doch kommt eine "erweiterte Neufassung des Bestsellers" auf den Markt, die garantiert wieder für Furore beim "dummen" Publikum sorgen wird.
Antisemitismus und Arismus
Sehr viele im 20.Jahrhundert erschienene Bücher und Filme können sehr wohl als antisemitistische Propaganda gesehen werden wie z.B. die Passionsspiele von Oberammergau oder "Operation Jesus" von J.J. Benitz wo sich die Menge mit sadistischer Erregung an der Geißelung Jesu erfreut. So macht J.J. Benitz aus den paar Zeilen, die im Markusevangelium über die Folterung geschrieben stehen, eine wahre Orgie der Gewalt und des Hasses gegen Jesus.
Das Denkschema "Jesus ja, Jude nein", findet sich selbstverständlich auch bei Adolf Hitler wieder. Hitler meine in mein Kampf, dass Wesen des Judentums Jesus innerlich fremd war. Er griff sogar zur Peitsche um die Juden, die "natürlich nur ein Geschäft machen wollten", aus dem Tempel zu treiben.
Adolf Hitler war der Meinung, dass sowohl das alte als auch das neue Testament jüdischer Schwindel seien.
Für Wilhelm Hauer war Jesus der Sohn eines deutschen Soldaten und einer persischen Mutter, für Walter Grundmann war Jesus "rassisch entlastet", da seine Mutter keine Jüdin sondern eine Heidin wäre.
H. Monnier setzte 1906 in die Welt, dass Jesus Gallier war, da er in Galiläa lebte(?????????). Dennoch gab es viele, die ihm diesen Blödsinn abnahmen.
Doch der Mann, der angeblich Hitler die Ideen gab, war Jörg Lanz von Liebenfels, ein ehemaliger Zisterzinsermönch. Nach ihm war Jesus ein Arier mit blondem Haar und blauen Augen, der die Rassenreinheit lehrte. Christus habe die Aufgabe die Niederrassigen aufzulösen und die "gute, höhere" Menschart zu erlösen. Diese Aufgabe gab er an seine Jünger weiter à ursprüngliche Aufgabe des Christentums war Rassenreinigung. Lanz sah im Kreuzestod eine Symbolisierung des ewigen erbitterten Kampfes des Urariers mit dem Drachenmenschen und seine Erniedrigung und Schändung durch die Artvermischung. Die Auferstehung ist nach Lanz eine Aufforderung an uns vom Affenmenschen aufzuerstehen wie es einst Christus getan hat.
Hitler sah sich als Werkzeug des Herrn, der ja die Vernichtung der Juden will. Es existierte ein Plan, dass nach dem Endsieg sämtliche Kirchen, Tempel und andere Weihstätten in "Adolf Hitler Weihstätten" umgewandelt werden. Hitler solle ein Mittelding zwischen Erlöser und Befreier darstellen. Ebenso hätten sich alle theologischen Fakultäten auf den neuen Glauben einzustellen. Nach diesem Plan wäre der Gralsritter Lohengrin, der aus der keltisch - germanischen Sagenwelt kommt der Gottgesandte.
Der künftige Abgang von Hitler müsse verschleiert werden(Rückkehr in die Gralsburg).
Der böse Jesus
In "Der wahre Jesus" von Dagobert Runes, ist Jeschu schon als Kind unglaublich aufbrausend. Er wartet nur so auf große Taten, die er vollbringen kann um sein Ansehen zu steigern. Am Ende schein sein Leben nur aus lauter Lügen und Täuschungen zu bestehen.
Nachdem Jesus von Pilatus wieder den Jüngern übergeben worden ist, wird er von ihnen gesteinigt. Als er vom letzten tödlichen Stein getroffen wird geht er zu Boden, sein ganzes zieht an ihm vorbei. Er sieht alle seine Fehler und seine Gier. Schließlich hat er grausame Visionen über die Kreuzzüge, Scheiterhaufen und einen geldgierigen Papst. Anschließend stöhnt Jesus: "Ich habe gesündigt!"
Die Leiche wird anschließend auf ein Holz gehängt, 3 Tage später gestohlen, der Glaube an die Auferstehung Jesu kommt auf und wird später von Saulus(später Paulus) ausgebaut. Der Autor schreibt weiters, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass das "Märchen" von der Auferstehung Christi von Paulus in die Welt gesetzt wurde.
Dagobert Runes hat dieses Buch aus erklärtem Hass gegen die Kirche und dem Christentum geschrieben.
Zu den Quellen von Runes für dieses Buch gehört eine alte jüdische Schrift aus dem frühen Mittelalter mit dem Titel "Toledoth Jeschu". Nach dieser Überlieferung wäre Jesus der Sohn eines Magiers, der nach einem "Wettfliegen" mit Judas Iskariot als falscher Prophet entlarvt wird. Zu Ostern wird Jesus an ein Kreuz gehängt und stirbt. Um behaupten zu können, dass die Leiche in den Himmel aufgefahren wäre, wollen sie sie stehlen, doch ein gewisser Gärtner namens Juda kommt hinter die List und vergräbt den Leichnam in seinem Garten. Die Apostel sind selbst nahe daran an eine Auferstehung zu glauben, doch da kommt Juda und verrät die wahre Geschichte. Dann verkauft er den Leichnam Jesu, der am Schwanz eines Pferdes durch die Straßen gezogen wird.
Jesus im Koran
Im Islam wird Jesus als ein Knecht Gottes und großer Prophet gesehen, der viele Wunder vollbringt. Doch im Koran wird der Tod Jesu am Kreuz bestritten, denn Gott würde nie zulassen, dass ein gerechter Prophet getötet wird. Das würde als eine Niederlage Gottes gelten. Dem Koran nach sind die Juden wegen ihres Unglaubens und der Verleumdung Marias verflucht. Weiters sei die am Kreuz gestorbene Gestalt nicht Jesus, sondern ein Doppelgänger wie z.B. Simon Zyrene.
Jesus in Ägypten
Ernst Edler von der Planitz veröffentlichte einen Brief, der angeblich von Jesus Jugendfreund aus Ägypten(!), den er einfach Benan nannte, verfasst worden war. Demnach hatten ägyptische Priester, nachdem sie natürlich auch den Stern von Bethlehem gesichtet hatten, dafür gesorgt, dass Jesus ein gutes Medizinstudium absolviert und ein Arzt wird. Nach dreijährigem Wirken als Arzt in seiner Heimatstadt wird er zum Kreuzestod verurteilt.
Dieser Brief, der 1921 von Carl Schmidt nach allen Regeln der Kunst als Fälschung entlarvt worden ist, gehört zu den Fälschungen, die die Heilungen die Jesu vollbracht hat rational, naturwissenschaftlich erklären wollen.
Uriella, das Sprachrohr von Jesus
Uriella alias Frau Erika Bertschinger sieht sich als Sprachrohr Jesu und ist in der Sekte "Fiat Lux" tätig. Angeblich gerät sie in Trance und spricht mit Jesus. Das hat sie auch schon vor laufender Kamera vorgeführt. Nur hinterlässt das ganze Spektakel eher keinen seriösen Eindruck und erscheint den meisten genauso wie es ist, als Schwindel.
Was wäre wenn Jesus wieder käme?
Was würde Jesus wohl zuerst tun wenn er wieder auf die Erde käme? Peter de Rosa war der Meinung Jesus würde lieber in die nächstbeste Synagoge gehen als in den Petersdom in Rom oder in die Westminster Abbey. Außerdem würde er lieber eine Yumulka oder einen Gebtsumhang tragen als die Mitra oder die päpstliche Tiara. Zu seinem Leidwesen müsste Jesus sehen, dass man genau das aus seinen Ideen gemacht hat, wogegen er zu seiner Zeit vehement angekämpft habe, wie z.B. seine Verehrung auf Kruzifixen, ein Gegenstand der Anbetung; ein Mann, dem zu Ehren Frauen und Männer ihr altes Leben aufgeben und sich in ein Kloster zurückziehen; jemand, den man an Sonn und Feiertagen in der Kirche ehren muss. Nach Peter de Rosa müsste sich Jesus in seinem Grab (hat er überhaupt eins????) umdrehen wenn er eine Predigt, ihm zu Ehren, hören müsste.
Fjodor Michajlowitsch Dostojewskij war der Meinung, dass es so einen perfekten Menschen wie Jesus Christus nie gegeben hat oder geben kann.
In seinem Roman "Der Großinquisitor" zeigte Dostojewskij den Widerspruch zwischen Jesus und dem was die Kirche aus ihm gemacht hat auf.
Jesus erscheint im mittelalterlich - katholischen Spanien. Die religiösen Machthaber sehen in im einen Störenfried und wollen ihn erneut hinrichten. Der eigentlich im Namen Jesu amtierende Kirchenmann meint, dass ihn die Menschen nicht brauchen sondern nur eine Autorität wie ihn, welche ihnen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse bietet.
Bezeichnend ist auch das Ende des Buches: Nachdem Jesus den Reden des Großinquisitors zugehört hat, geht er zu ihm hin, und gibt ihm einen Kuss auf den Mund. Dostojewskij will damit sagen, dass Jesus dem Großinquisitor verzeiht, genauso wie er damals Judas verziehen hat als er ihn im Garten Getsemani einen Kuss gab.
Wie sah Jesus aus?
In den Evangelien ist das Bild von Jesus nie unmittelbar greifbar, sondern immer nur erahnbar. Wie man bereits vorher gesehen hat, gibt es Jesusbilder, die mit sehr viel Phantasie frei erfunden wurden. Über das wahre Bild Jesu kann man nur speku - lieren. Weiters gibt es da noch die frommen Verfälschungen, auf denen Jesus als Musterknabe, einfach als der perfekte Mensch hingestellt wird.
Wie hat Jesus nun wirklich ausgeschaut?
Nieman weiß es, aber jeder erkennt ihn, denn man kennt die zahlreichen Bilder auf denen er dargestellt ist. Diese Bilder sehen so aus als ob Jesus kurz vorher beim Friseur war.
Im "Lentulus - Brief" wird Jesu Aussehen beschrieben. Jesus wäre von großer stattlich Figur, sechs Fuß, sehr gut gebaut und von ehrwürdigem Aussehen, seine Augen dunkelbraun, sein haselnußbarbenes Haar sehr stark, usw...........
Dieses Dokument, das der Vorgänger von Pontius Pilatus geschriebn haben soll, wurde als Fälschung aus dem 13. Jahrhundert entlarvt. Dennoch hat diese Beschreibung auch Auswirkung auf das "allgemein bekannte" Jesusbild gehabt.
Nach Katharina Emmericks Visionen überragte er mit seiner weißen Stirn die übrigen Apostel, ging ganz aufrecht, sah gesund und edel entwickelt aus. Außerdem hätte er einen breiten Rücken, eine breite Brust und seine Muskeln wären von den Anstrengungen der Reise gut ausgebildet.
Die stigmatisierte Theresia von Konnersreuth sieht ihn ihren Visionen, dass das Gesicht Jesu "so strahlend, schön und überwältigend" ist, dass man es nicht in Worte fassen oder auf einem Bild darstellen kann.
Dass Stigmatisierte ein Bild Jesu frei erfinden oder es genau wie auf den Bildern beschreiben beweist z.B. dass die Wundmale des Gekreuzigten bei ihnen nicht unbedingt dort zu sehen sehen sind wo sie ein Gekreuzigter hätte haben müssen sondern dort wo sie auf den Bildern zu sehen waren.
Die unseriösen Jesusbeschreiber tun sich keinen Zwang an und beschreiben mit viel Phantasie ein Bild Jesu wie sie es sich Vorstellen. Die seriösen Ermittler versuchen das wahre Aussehen Jesu anhand von Quellen zu beschreiben.
Nationalität Jesu
Dass Jesus Jude ist, ist eine der sichersten Fakten die man über den historischen Jesus weiß, was aber kein Hindernis ist, dass ihm zum Beispiel ein Ariernachweis ausgestellt wurde.
Jesus ist der einzige Jude, den Juden göttlich verehren. Der Glaube Jesu vereint Christen und Juden, allerdings trennt sie wiederum der Glaube an Jesus. Für die Juden ist Jesus kein Teil der Dreifaltigkeit. Jesus ist der einzige Religionsstifter der zu seinen Lebzeiten einer anderen Religion angehört hat, als der die er gestiftet hat.
Geburt Jesu
An der Vorstellung dass Jesus in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember geboren wurde, halten heute nicht einmal mehr die konservativsten Fundamentalisten fest. Schon längst ist klar, dass die Christen aus Protest gegen das römische Fest des unbesiegten Sonnengottes, am selben Tag die Geburt Jesu (wahre Sonne) feierten.
Wer aber war nun wirklich der biologische Vater Jesu?
1. Lösung: Josef war nicht nur Jesu Ziehvater sondern auch sein leiblicher. Es ließe den Kirchenglauben keineswegs zusammenbrechen würde sich herausstellen, dass Jesus einen menschlichen Vater hatte; die Göttlichkeit Jesu würde nicht angetastet werden.
2. Lösung: es war ein Anderer. Nach der Bibel habe ja Maria ihren Sohn auf wunderbare Weise empfangen und Josef jammerte, dass ihm Maria Hörner aufgesetzt hätte.
Für Barbara Thiering hat sich Maria Josef, einem Essener, in Ekstase hingegeben. Demnach ist also Josef mit dem "heiligen Geist gemeint". Außerdem wurde Jesus nicht in Bethlehem geboren, sondern in einem Haus ca. einen Kilometer südlich der Hochebene von Quumran.
Der Stern von Bethlehem
Es wäre falsche den Stern als ein astronomisch historisches Objekt zu interpretieren. Vielmehr will er bildhaft anhand einer Stelle im Jesajabuch darauf hindeuten, dass Jesus Erlöser der Welt ist
Der Stern von Bethlehem gilt im Allgemeinen in der christliche Tradition als Lichtblick.
Zuletzt möchte ich noch einmal aufzählen, was alles aus Jesus gemacht wurde in den letzten Jahrunderten um die Absurdität vieler Fälschungen aufzuzeigen:
Jesus der Hippie, Jesus der Schwule, Jesus der Außerirdische, Jesus der Sektenführer, Jesus der Arier, Jesus der Feminist, Jesus der Frauenverführer, Jesus der Zuhläter, Jesus der Zeitreisende, Jesus der ungezogene Bengel, Jesus der Böse, Jesus der Eroberer der Welt,............
Tatsache ist, Jesus hat wirklich gelebt. Leider ist fast ausschließllich das neue Testament die einzige Quelle über ihn, ein Buch das von Leuten geschrieben wurde, die Anhänger Jesu waren und ihn sehr verehrten. Für sie war er mehr als ein normaler Mensch.
Anders gesagt könnte man die Evangelien als Propagandaschriften bezeichnen, und für den Historiker beweist das noch lange nicht, dass alles wahr ist, sondern nur, dass für irgendetwas Werbung gemacht wird. Der Theologe sagt: Der historische Jesus ist geschichtlich nicht direkt greifbar.
Ist es nicht eigentlich völlig gleicgültig als was jeder Mensch Jesus ansieht. Jeder sieht ihn so wie er ihn sich vorstellt. Der Glaube an einen vollkommenen Menschen, der vor 2000 Jahren gelebt haben soll, gibt uns Kraft und halt.
Vielleicht ist das gerade der Sinn in der Existenz Jesu, dass sich jeder in Jesus selber wiedererkennt. Wie Josef Dirnbeck sagt: "Jesus, everybody’s Darling."
Autor: Maximilian Lakitsch
Quelle: Die Jesusfälscher, Josef Dirnbeck
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