Die Meditation
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Die Notwendigkeit der Meditation
Meditation, dieses Wort ist in meinem Sprachgebrauch ein irgendwie mystisch behafteter Ausdruck. Mir kommt oft vor, dass Meditation etwas ist, das weit weg ist und mit unserer Kultur wenig zu tun hat. Andererseits habe auch ich mitbekommen, dass in unseren Breiten ein regelrechter Asien - Boom eingesetzt hat.
Es entspricht durchaus der Realität, dass fast in jedem Buchgeschäft Bücher über Tibet oder über irgendwelche östlichen Weisheiten in der Auslage zu sehen sind. Ein weiteres Indiz für die Popularität des Ostens ist auch, dass bereits mehrere Prominente und Schauspieler zum Buddhismus übergetreten sind.
Auch kenne ich persönlich einige Leute, die sich mit östlichen Meditationstechniken auseinandersetzen und ganz fanatisch jedes neue Tibet - Buch verschlingen. Manche mögen sagen, diese Menschen wären Ausdruck der sogenannten New Age - Bewegung, aber das sei dahingestellt.
Ich jedenfalls glaube, dass viele Menschen momentan so fasziniert vom Osten sind, weil sie ganz einfach mit der Masse schwimmen. Ich muss zum Beispiel auch zugeben, dass ich nur angefangen habe zu snowboarden, weil es alle anderen auch getan haben.
Ich bin auch der Ansicht, dass allgemein nur derjenige wirklich meditieren kann, der auch daran glaubt.
Dazu muss ich hinzufügen, dass auch ich bereits mit östlicher Meditation konfrontiert worden bin. Und zwar haben wir uns im Gymnasium im Religionsunterricht sehr ausführlich mit den Weltreligionen beschäftigt. Dazu gehörte dann auch, dass uns der Religionsprofessor anbot, vor schwierigen Schularbeiten und Tests eine kleine Meditationsstunde einzulegen. Dies sollte der Entspannung dienen.
Hierzu darf ich anmerken, dass ich nicht daran glaube, dadurch meinen Horizont erweitert zu haben. Entspannen konnte ich mich schon beim Meditieren, allerdings taucht hier die Frage auf, ob man Müdigkeit als Entspannung bezeichnen darf.
Zusammenfassend möchte ich anmerken, dass es wohl jedem Menschen selbst überlassen werden soll, welcher geistigen Strömung er sich anschließt.
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Die Besonderheiten christlicher Meditation
Im Gegensatz zu vielen (nicht allen) östlichen Meditationstechniken gibt es im christlichen Glauben die inhaltliche Meditation. Einer der Vorreiter der christlichen Meditation war der Jesuitenpater Ignatius von Loyola. Er verfaßte das sogenannte "Exercicienbüchlein".
Die Grundgedanken der geistlichen Übungen stammen aus der Zeit von Ignatius’ Einsiedlerleben in Manresa. Vorbild waren die Übungen für das geistliche Leben (1500) des spanischen Abtes Garcia de Cisneros. Das Werk ist im Wesentlichen ein Leitfaden zur Meditation und religiösen Unterweisung. Vier Abschnitte regeln den Ablauf der täglichen Übungen, die zum Leben in Frömmigkeit führen sollen. Am Ende steht der miles christianus (lateinisch für: Christenritter), der durch blindgläubigen Gehorsam der Kirche gegenüber den Verlockungen der Reformation widersteht.
Im Christentum wird die Meditation in der Regel als eine Form des stillen Gebets und des Nachdenkens verstanden.
Auch die heilige Theresia von Ávila befaßte sich mit meditativen Praktiken im christlichen Glauben.
Theresia von Ávila wurde am 28. März 1515 in Ávila geboren. 1535 trat sie dem örtlichen Kloster der Karmelitinnen bei. Nach Christusvisionen (1555) und besorgt durch die nachlassende Disziplin unter den Karmelitinnen, beschloß sie eine Reformierung des Ordens. Die heilige Theresia gewann die Überzeugung, dass Frömmigkeit mit Weltlichkeit einher geht. Außerdem gab sie der Meditation insofern einen Inhalt, indem sie Gott personifizierte. Vergöttlichung bedarf Vermenschlichung und umgekehrt, das war die Ansicht der Theresia von Ávila.
Die Eigenart der christlichen Meditation besteht nun darin, dass die Meditation selbst eigentlich zweitrangig ist. Dafür gibt es sogar Beweise in der Bibel. Meditation kann sozusagen als der Vorraum des Betens bezeichnet werden. Je hilfreicher die Meditation für den Gläubigen ist, desto günstiger.
Ein kleines Problem ist auch, dass die Heilige Messe in unserer schnellebigen Zeit oft nur noch eine halbe Stunde dauert. Da der Mensch aber allein diese halbe Stunde braucht, um zur inneren Ruhe zu gelangen, ist es oft schwer, den meditativen Charakter der Messe zu verstehen.
Während die nichtchristliche Meditation darauf hinausläuft, eine innere Ausgeglichenheit zu erreichen, ist es das Ziel der christlichen Meditation durch Gott zu sich selbst zu finden. Diese Begegnung mit Gott ist nicht gleichzusetzen mit der gerade angesprochenen Ausgeglichenheit. Denn Ruhe kann nicht erzwungen werden, sie wird durch Gott geschenkt. Dies ist auch der Grund dafür, dass bei der christlichen Meditation die Methode zweitrangig ist.
Ein bekannter christlicher Meditationsmeister war auch der Jesuitenpater Lassalle. Der Religionswissenschaftler wurde am 11. November 1898 in Externbrock bei Nieheim (Westfalen) geboren. Nach seinem Theologiestudium sowie einer kurzen Militärzeit im 1. Weltkrieg trat er 1919 in den Jesuitenorden ein und wurde 1927 zum Priester geweiht. 1929 wurde er von seinem Orden als Missionar nach Japan geschickt. Seit 1939 hatte er Kontakt zu Zen - Buddhisten und nahm 1943 an ersten "Zen - Meditationen" teil. Besondere Bedeutung gewann er durch seinen Versuch, die Zen - Meditationen in das Christentum zu integrieren. Nach anfänglicher Beanstandung seines Buches Zen, Weg zur Erleuchtung (1960), wurde es von der katholischen Kirche schließlich doch akzeptiert. Weitere Werke sind Zen Buddhismus (1966, auch unter dem Titel Zen und christliche Mystik, 1986); sowie Zen - Meditation für Christen (1969).
Wie bereits erwähnt gibt es in der christlichen Meditation einen persönlichen Gott, nicht nur ein "es". Erfährt man nun beim Meditieren die Begegnung mit Gott, so ist dies einerseits auf die Gnade Gottes, andererseits auf persönliche Leistung zurückzuführen.
Abschließend muss noch angeführt werden, dass keine Meditationsmethode - auch im Christlichen - überbetont werden sollte. Es sollte keine künstliche Atmosphäre geschaffen werden. Außerdem muss jeder Meditierende sich der Tatsache bewußt sein, dass der Alltag der beste Lehrmeister ist und auch bleibt.
Zusammenfassung der Artikel in Religionspädagogik 2
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Wie wir Menschen leben Begrüßung - Fest - Abschied
Daraus resultiert, dass der Mensch sein Lebenswissen den Mitmenschen anvertrauen will, es aber durch Gesten und Handlungen untermauert, um es auch spürbar zu machen.
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Orientierungszeichen des Alltags
1.3 Wie wir uns darstellen
Wir stellen uns in allem dar, was wir tun (Essen, Kleidung,...). Oft ist die äußere Erscheinung eines Menschen auch Ausdruck für eine Denkensweise oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Hippies). Es existieren deshalb logischerweise auch Symbole wie etwa Lieder oder das V - Zeichen als Verstärker für den Zusammenhalt der Gruppe.
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Außen und Innen
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Quellen, aus denen wir leben, oder leere Wasserläufe
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Der zusammengefügte Ring - das Symbol
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Zur Klärung der Begriffe Symbol - Zeichen
Symbole haben demgegenüber Anteil an dem, was sie andeuten und worauf sie verweisen. Sie bewegen den Menschen ganzheitlich, sie sind weniger austauschbar und werden überall ähnlich gedeutet.
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Zugänge zum Symbol
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Wortsymbole/Handlungssymbole/Gegenstandssymbole
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Bedeutung der Symbole Mensch und Welt - Weltanschauung
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Das Bild des Menschen
Transzendenzfähigkeit: Ob und inwieweit menschliches Leben gelingt, hängt von der Entfaltung der Transzendenzkräfte.
Der Mensch als Symbol: Wenn der Mensch sich selbst transzendieren kann, so ist das Sichtbare nur ein Teil, so ist er selbst Symbol, so ist er ein Gleichnis.
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Die totale Kommunikation und ihre Folgen
3.4. Gottesbild und Menschenbild
Die Welt ist ein Fenster zu Gott. Das Wesen des Menschen und der Welt leuchtet erst auf dem Hintergrund Gottes auf. Menschenbild und Gottesbild ergeben zusammen die Einheit "Mensch".
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Die Inkarnation - Gott wird in Jesus Christus Mensch
Die ganze Welt ist in den Vorgang der Inkarnation mit hineingenommen. Die Welt selbst ist Spur Gottes.
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Religionspädagogische Folgerungen Symbole öffnen die Sinne
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Symbole schenken und brauchen Zeit
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Symbole eröffnen Räume
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Eine neue Körperlichkeit
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Tradition und Kreativität
4.6 Menschliche und religiöse Bildung
Religiöse Erziehung ist Hilfe zur Menschwerdung. Die Entfaltung des menschlichen Lebens in jeweilig neuer geschichtlicher Situation erschließt gleichzeitig ein neues Verständnis und ein neues Erfahren Gottes.
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Religion als Symbolwelt
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Beispiele und Deutungen
Brot: menschliche Gemeinschaft, Miteinandersein, Leben
Das Runde: Mutterschoß, Himmel, Nest, Zuhause
Wasser: Quelle des Lebens, Lebenskraft, ewiges Leben durch Christus (Taufe)
Kreuz: Kosmos, Universum, Symbol des Todes und des Lebens, Symbol f. Mensch
Maria und Jesus: Mutter und Kind, Darstellung unserer Lebensgeschichte
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Abschluß
CHRISTLICHES BRAUCHTUM IN DER ERZIEHUNG
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Begriffsbestimmung
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Ein neues Interesse am Brauchtum?
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Notizen zur Geschichte des christlichen Brauchtums
Brauchtum im Mittelalter: Inkulturation in vielfältige Stammesstrukturen, Toleranz gegenüber regionalen Bräuchen durch Papst Gregor, Christentum eher germanisch geprägt.
Infragestellung und Erneuerung: Glaube + Aberglaube, Brauch + Mißbrauch oft nebeneinander, Brauchtum wurde in Frage gestellt, Konzil von Trient: Christentum inkludiert auch die lebendigen Traditionen in der Kirche (auch überliefertes, dem Glauben dienliches Brauchtum).
Funktionsverlust des Brauchtums: Aufklärung und Industrialisierungführen zu pluralistischer Lebenswelt und zum starkem Rückgang des Brauchtums, tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen folgen, heute: junge Menschen haben oft Probleme mit überliefertem Brauchtum.
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Die anthropologische Dimension des Brauchtums
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Brauchtum stiftet Gemeinschaft Brauchtum bildet Identität Brauchtum vermittelt Lebenswissen Brauchtum gestaltet die Zeit Brauchtum gestaltet den Raum Brauchtum spricht die Sinne an
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Die religionspädagogische Dimension des Brauchtums Bedeutung für den religiösen Lernprozeß
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Bedeutung für die Weitergabe des Glaubens
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Bedeutung für den "Auswahlchristen"
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Neues und erneuertes Brauchtum
MIT SCHÜLERN MEDITIEREN UND FEIERN
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Mit Schülern meditieren
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Religionspädagogische Anliegen
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Stille in der Schule (Stilleübungen, objektgebundene meditative Formen, Entspannungsübungen) Begriffserklärung: Meditation ist Nachdenken, Hinwendung zur eigenen Mitte, das bewußte Da - Sein. Intention: Meditation entspringt der Stille, sie ist eigentlich deren Fortsetzung. Auf dem Weg zur Stille können Sensibilisierungsübungen helfen.
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Impulse für die Eigenerfahrung
Die Meditation ist der Weg, der dorthin führt, wo wir erfahren können, dass wir sind. Die Meditation will in die Mitte des Seins führen, in die eigene Tiefe, zu den in uns tief verborgenen Quellen des Lebens. Übung, die dies gut zum Ausdruck bringt: Labyrinth.
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Schulpraktische Anregungen
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Stille - Übungen mit Kindern (ganze Klasse, freundliche Atmosphäre, Stille beginnt beim Lehrer, Übungszeit ist wichtig, Meditationsraum wäre günstig) Sensibilisierungsübungen: Hören lernen (Geräusche erkennen, inneres Ohr entdecken, auf Gefühle hören, aufeinander hören), schauen lernen (Bildmeditation, Identifikation, Sinndeutung), tasten/spüren lernen (Tastübungen, Vertrauensspiel, Körperübungen)
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Mit Schülern feiern
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religionspädagogische Anliegen
Wie ein Baum Himmel und Erde verbindet, so umspannt ein Fest Vergangenheit und Zukunft. Feste sind außerdem Orte der Begegnung, sie fördern die Gemeinschaft. Der Mensch gewinnt durch Feste die Gelegenheit, aus dem Alltag herauszutreten. Auch für die religiöse Erziehung haben Feste ihre Bedeutung: Sie verstärken das Vertrauen ins Dasein, sie vermitteln Sicherheit und Vorfreude und sie wirken prägend, ohne viel verbale Deutung.
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Aspekte einer Didaktik des Festes
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Fest und allgemeine Schulkultur
Seit der Reformpädagogik gibt es immer wieder Impulse, Feste und Feiern ins Schulleben einzubeziehen. Eine Feier in der Klasse führt die Kinder zusammen, lässt sie ein Stück gemeinsames Fest erfahren. Kinder leben auf ein Fest zu und zehren oft lange von seinen Erfahrungen, weil Feste die alltägliche Routine unterbrechen und "verzaubern".
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Klasse und Fest
Das Klassenzimmer ist täglicher Lebensraum für die Schüler. Feste als Teil des Lebens gehören deshalb auch in diesen Raum. Wichtig ist, dass die Klasse über ein Repertoire einfacher festlicher Elemente verfügt (Vasen, Kerzen,...). Auch sollten Kinder ihre Feste selbst mitgestalten und planen dürfen, damit sie sich mit dem Fest identifizieren können.
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Schulpraktische Anregungen für Feste und Feiern in der Klasse
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Geburtstag eines Schülers: Geburtstagskind sollte an diesem Tag im Mittelpunkt der Klasse stehen Namenstag eines Schülers: Glückwünsche, kurze Lebensgeschichte des Namenspatrons vorbringen Fest für einen neuen Schüler: Vorstellen, begrüßen, kennenlernen Friedensfest: Anlass könnte Konflikt in der Klasse sein Franziskusfest: am Welttierschutztag (4.Oktober), Umgang mit der Geschichte des Franz von Assisi Martinsfest: Für jüngere Schüler ist es oft noch reizvoll, eigene Laternen zu basteln. Ältere Schüler könnten sich z. B. mit dem Gedanken des Teilens auseinandersetzen. Frühlingsfest: Idee: Blumen mitbringen Muttertag: Lieder, Gedichte, Zeichnungen,... persönliche Dinge sind als Geschenk wichtig Feier der Erstkommunion: Einlernen und Proben der Lieder, Basteleien (Einladungen, Kerzen,...) in BE und WE, Lehrer übernimmt beratende und koordinierende Funktion Johannisfeuer/Schulschlußfeier: kleines Lagerfeuer, um den Kindern die Kraft des Feuers vor Augen zu führen Mit Schülern Advent und Weihnachten feiern: Adventkalender, religiösen Sinn von Weihnachten kennenlernen, alte und neue Weihnachtslieder lernen, Adventkranzfeiern, Nikolausfeiern
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