Der Wald

1. Aufbau des Waldes und Vertreter in den jeweiligen Schichten
Es teilen sich die verschiedenen Pflanzenformen der Baum -, Strauch -, Kraut - und Moosschicht den Bodenraum und finden das fĂŒr ihre jeweiligen AnsprĂŒche nötige Wasser und die ihnen entsprechenden NĂ€hrsalze. Ähnliches gilt fĂŒr den verfĂŒgbaren Luftraum und die lebensnotwendige Lichtmenge. LichtbĂ€ume, wie LĂ€rche, Birke, Eiche, Appell und Kiefer, brauchen viel Licht und beschatten andere, die wĂ€hrend ihrer Entwicklungszeit keine volle Sonne vertragen und dementsprechend langsam wachsen ( Rotbuche, Feldahorn, Tanne und Fichte ). Sie werden deshalb auch SchattenbĂ€ume genannt. Am schattigen Waldboden gedeihen Heidelbeeren noch bei 1/50, Sauerklee bei 1/70, Moose bei 1/90 des vollen Lichtes .
Die FrĂŒhlingsblĂŒher ( Buschwindröschen, LeberblĂŒmchen, Lungenkraut, SchlĂŒsselblume, Haselstrauch, Salweide, Hartriegel und Schlehe ) entfalten, wie schon erwĂ€hnt, ihre BlĂŒten zu einer Zeit, in der die BĂ€ume noch unbelaubt sind, und Licht, Wind und Insekten ungehinderten Zutritt zum Waldboden haben. WĂ€hrend die KrĂ€uter auf Gebiete mit ganz bestimmten Lichtwerten eingestellt sind, ertragen BĂ€ume das volle Licht viel eher, da sie Sonnen - und SchattenblĂ€tter ausbilden. SonnenblĂ€tter sind kleinflĂ€chig, dick und haben eine derbe
Oberhaut ; oft nehmen sie Profilstellung ein Ă€hnlich wie die Kompaßpflanze. Sie befinden sich an den Außenseiten der Krone, die SchattenblĂ€tter dagegen in deren Innern. SchattenblĂ€tter sind großflĂ€chig ( bei der Linde z. B. erreichen sie einen Durchmesser von 16 cm, die SonnenblĂ€tter nur von 6 cm ), wenden sich dem Licht mit ihrer vollen FlĂ€che zu und sind bestrebt, freie LĂŒcken auszufĂŒllen ( Mosaikstellung ). Ihre Oberhaut ist nur dĂŒnn. Die Assimilationsleistungen beider sind sehr verschieden. SchattenblĂ€tter nutzen schwaches Licht besser aus als SonnenblĂ€tter. Diese assimilieren bei vollem Licht weit mehr .

2. Funktion des Waldes
Die WĂ€lder sind fĂŒr die Holzgewinnung, die Produktion und die BeschĂ€ftigung von Bedeutung. Pro Jahr liefert der Wald etwa 30 Mio. Kubikmeter Holz. Er deckt damit die HĂ€lfte des Holzbedarfs. Und er spielt eine erhebliche Rolle bei der Erhaltung des biologischen Gleichgewichts einer Landschaft .So verhindert der Wald z. B. die Bodenerosion. Der Boden wird vom weitverzweigten Wurzelgeflecht des Waldes festgehalten, so dass er nicht weggeschwemmt werden kann. Außerdem kann 1 Kubikmeter Waldboden 200 l Wasser speichern und gleicht damit das plötzlich ĂŒbermĂ€ĂŸige Wasserangebot bei z. B. starken Gewitterregen aus. Die ursprĂŒnglichen WĂ€lder sind heute in den stark besiedelten Gebieten vorwiegend in WirtschaftswĂ€lder oder Forste umgewandelt. ( In der NĂ€he solcher Ballungsgebiete spielen die WĂ€lder als Wasserschutzgebiete eine Rolle. Das vom Waldboden gespeicherte Wasser gelangt gefiltert und von Schadstoffen gereinigt z. T. ins Grundwasser. Daraus kann Trinkwasser hoher QualitĂ€t gewonnen werden. Durch die im und ĂŒber dem Wald verdunsteten Wassermassen hat der Wald eine ausgleichende Wirkung auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Umgebung. ZusĂ€tzlich wird die Luft im Wald durch die PhotosyntheseaktivitĂ€t der grĂŒnen Pflanzen mit Sauerstoff angereichert .) Diese Kulturen bestehen hĂ€ufig nur aus einer Baumart ( Monokulturen ) und sind sehr anfĂ€llig gegenĂŒber SchĂ€dlingen und Krankheiten. Die Forstwirtschaft bemĂŒht sich heute um die Erhaltung bzw. Schaffung von naturnahen (gemischten ) BestĂ€nden. Der Wald ist weiterhin als Erholungsgebiet sehr wichtig .


3.Abiotischen Faktoren - Bedeutung und Wirkung auf den Wald

Umeltfaktor Licht

Die von der Sonne ausgehenden Strahlen erscheinen im Bereich der WellenlĂ€ngen von 390 nm bis 780 nm als sichtbares Licht. Licht hat verschiedene IntensitĂ€t ( BeleuchtungsstĂ€rke ), in AbhĂ€ngigkeit von der WellenlĂ€nge verschiedene Farben und wirkt auf Organismen mit einer bestimmten Dauer ( TageslĂ€nge ) ein. Licht beeinflußt die Photosynthese als Energiequelle, es beeinflußt die Richtung und die Geschwindigkeit in der das pflanzliche Wachstum stattfindet und es beeinflußt die DifferenzierungsvorgĂ€nge in den Zellen und Geweben der Pflanze, z. B. bei der Bildung des Chlorophylls, und die Organausbildung oberirdischer Pflanzenteile z. B. Licht und SchattenblĂ€tter. Weiterhin fungiert es als Manipulationsfaktor der AktivitĂ€ts - und Ruhephasen der Organismen. Es teilt z. B. In Tagaktive und Nachtaktive. Es beeinflußt die Geschwindigkeit der Individualentwicklung einiger Organismen ( z. B. Lang - und Kurztagpflanzen, Photoperiodismus ) und im weiteren Sinne auch die Pigmentbildung in der Haut von Tieren z. B. gibt es Pigmentarmut bei manchen Boden - und Höhlentieren .
Je nach BeleuchtungsstĂ€rke können an einer Pflanze Licht - und SchattenblĂ€tter ausgebildet sein Es gibt typische Lichtpflanzen und Schattenpflanzen mit charakteristischer Angepaßtheit an die LichtverhĂ€ltnisse des Standortes. Lichtpflanzen genießen eine ungehinderte Lichteinwirkung am Standort und gedeihen auch optimal bei voller Belichtung, wĂ€hrend Schattenpflanzen einer mehr oder weniger abgeschirmten Lichteinwirkung ausgesetzt sind und auch keine volle Belichtung ertragen. Der Bau der LaubblĂ€tter unterscheidet sich ebenfalls, wo es bei Licht - pflanzen kleinere BlĂ€tter mit einem mehrschichtigen Palisadengewebe und Schwammgewebe, einer engen Interzellularen, einer starken Kutikula und einer eingesenkten Spaltöffnung sind .
So sind es bei Schattenpflanzen meist große, dĂŒnne BlĂ€tter mit einem flachen wenigschichtigem Palisaden - und Schwammgewebe, einer dĂŒnnen Kutikula und keiner eingesenkter Spaltöffnung. Lichtpflanzen kommen in Gesteinsfluren, an WegrĂ€ndern, in Steppen und im niedrigen Rasen vor. FĂŒr das Ökosystem Wald kommen eher Schattenpflanzen in Frage die sich hier in der Krautschicht befinden .

Umeltfaktor Wasser

Wasser gehört zu den Grundvoraussetzungen fĂŒr die LebensfĂ€higkeit der Organismen. Wasserpflanzen und Wassertiere nutzen Wasser stĂ€ndig als Lebensraum. Nur wenige Organismenarten oder Teile von Organismen ( Samen, Sporen ) können lĂ€ngere Zeit ohne Wasserzufuhr bei stark eingeschrĂ€nktem Stoffwechsel ĂŒberdauern. Wasser dient den Organismen als Lösungs - und Transportmittel fĂŒr NĂ€hrstoffe und Stoffwechselprodukte, als Bestandteil des Zellplasma und Quellmittel, als Reaktionsstoff in vielen Stoffwechselreaktionen wie z. B. der Photosynthese, der Atmung und der Verdauung .
Wasser dient auch als Voraussetzung fĂŒr den Turgordruck in Pflanzenzellen und damit verbundener Festigkeit pflanzlicher Gewebe. Die Art des Niederschlages ( Schnee, Regen, Nebel ), die zeitliche Verteilung ( Sommer, Winter ) und die örtlichen Besonderheiten des Lebensraumes ( z. B. dem Niederschlag zugewandte oder abgewandte AbhĂ€nge der Gebirge )
beeinflussen die Pflanzendecke der Erde .
Pflanzen reagieren auf die WasserverhĂ€ltnisse in ihrem Lebensraum mit Angepaßtheit in physiologischer und morphologisch - anatomischen Merkmalen .
Physiologische Angepasstheit : Wechselfeuchte Pflanzen Gleiche ihren Wassergehalt weitgehend dem Feuchtigkeitszustand ihrer Umgebung an; ihre Zellen haben keine Zentralvakuole; das Plasma schrumpft bei Eintrocknung allmĂ€hlich, der Stoffwechsel wird eingeschrĂ€nkt ( einige Algenarten, Moose ). Ähnlich wie diese Pflanzen reagieren auch bestimmte Pilze und Flechten. Eigenfeuchte Pflanzen können den Wasserhaushalt in den Zellen konstant halten; ihre Zellen haben große Zentralvakuolen, die bei Trockenheit Wasseran das Plasma abgeben. Eigenfeuchte Sproßpflanzen regulieren durch Wasseraufnahme an den Wurzeln und Wasserabgabe ĂŒber die Spaltöffnung den Wasserhaushalt; bei extremen Wasserverlust allerdings sind die Zellen nicht mehr lebensfĂ€hig .
einige Beispiele fĂŒr Anpassungsmerkmale ökologischer Gruppen an die WasserverhĂ€ltnisse des Standortes : - weitgehend trocken ( Xerophyten, dĂŒrrehartePflanzen ) - die LaubblĂ€tter sind kleiner, oft Nadelförmig oder zu Dornen umgebildet. Sie haben eine mehrschichtige Epidermis und eine dicke Kutikula .
    extrem trocken ( Sukkulente, wasserspeichernde Pflanzen ) - einige Sproß - und Wurzelteile sind zu Wasserspeicherorganen umgebildet. Derbwandige Epidermis mit einer dicken Kutikula. feucht ( Hygrophyten, Feuchtluftpflanzen ) - die LaubblĂ€tter sind verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig groß und dĂŒnn. Die Epidermis ist dĂŒnnwandig und meist ist keine
Kutikula vorhanden .
    Lebensraum Wasser ( Hydrophyten, Wasserpflanzen ) - Die LaubblĂ€tter sind oft fein verteilt. Die Epidermis ist dĂŒnnwandig und es ist keine Kutikula vorhanden. mittelfeucht ( Mesophyten ) - keine besonderen Anpassungsmerkmale .

Morphologisch - anatomische Angepaßtheiten : Viele Pflanzen haben entsprechend den WasserverhĂ€ltnissen des Standortes speziell ausgebildete LaubblĂ€tter und Wurzeln ( siehe oben ).
Im verlauf ihrer Stammesentwicklung haben sich bei Pflanzen an die Bodenfeuchtigkeit ihrer Hauptverbreitugsgebiete charakteristische Wurzelsysteme herausgebildet. Tiefwurzler erreichen bis zu 30 m tief liegendes Grundwasser mit langen Phalwurzler und sind zum Teil unabhÀngig vom Niederschlag. Flachwurzler bilden an feuchten Standorten wenig tief in den Boden hineinragende Wurzeln aus und nehmen Wasser aus den oberen Bodenschichten auf .

Umweltfaktor Temperatur

Lebensprozße Laufen im algemeinen zwischen 0° C und 40° C ab. Unterschreiten dieses Temperaturbereiches kann zum Gefrieren des Zellwasser, Überschreiten zur Gerinnung der Zelleiweiße fĂŒhren. Viele Organismen ertragen aber kurzeitig oder lĂ€ngerfristig niedrigere oder höhere Temperaturen ( z. B. können NadelbĂ€ume noch bei Minusgraden Photosynthese betreiben ). Der Einfluß der Temperatur auf die natĂŒrliche Pflanzendecke wird z. B. bei der Ausbildung der Höhenstufen der Vegetation deutlich. So beobachtet man in den Alpen von unten nach oben folgende Zonen : Laub - und Mischwald, Nadelwald, Krummholzzone, Zwergstrauchheide, Matten, Polsterpflanzen und schließlich Moose und Flechten, die sogar ĂŒber die Schneegrenze hinweg vordringen. Diese Höhenstufen der Pflanzenbedeckung sind ĂŒberwiegend auf die mit der Höhe abnehmende Temperatur zurĂŒckzufĂŒhren. Als weiter Umweltfaktoren spielen die UV - Strahlung, das Wasserangebot, die Verdunstung, der Luftdruck und die WindverhĂ€ltnisse eine Rolle .
Klimaregeln: Der Zoologe Carl BERGMANN beobachtete, dass bei Gleichwarmen die Individuen einer Art oder nahe verwandter Arten in kalten Regionen grĂ¶ĂŸer sind als in warmen Gebieten. Beispiel dafĂŒr sind Reh, Wolf, Wildschwein und Pinguin. Die BERGMANNsche Regel ergibt sich daraus, dass grĂ¶ĂŸere Tiere im VerhĂ€ltnis zum Volumen eine geringere OberflĂ€che haben kleinere Exemplare. Dadurch ist der WĂ€rmeverlust ĂŒber die OberflĂ€che relativ geringer. Eine vergleichbare Aussage macht die ALLENsche Regel. Nach ihr sind bei gleichwarmen Tieren KörperanhĂ€nge wie Ohren oder SchwĂ€nze in kĂ€lteren Gebieten kleiner als bei verwandten Arten der wĂ€rmeren Gegenden .
Bei Pflanzen beeinflußt die Temperatur ihres Standortes den Zeitpunkt der Keimung, der Blatt - und BlĂŒttenausbildung und des Reifens der FrĂŒchte und Samen .
Beispiele fĂŒr temperaturbeeinflußte Prozesse bei Pflanzen :
    Keimung : Die Keimtemperaturen sind arttypisch. Die Mindesttemperatur sind
z. B. fĂŒr Weizen 3°C, fĂŒr Mais 8°C. HĂ€ufig mĂŒssen Samen eine Zeitlang niedrigen Temperaturen ausgesetzt sein, ehe sie keimen ( Frostkeimer ) - Wachstum der Leitgewebe : Bei sommergrĂŒnen LaubbĂ€umen gemĂ€ĂŸigter Klimazonen sind Jahresringe deutlicher erkennbar als bei RegenwaldbĂ€umen .
    Abfallen der LaubblĂ€tter im Herbst : Die Bildungen von Korkschichten an der Basis der Blattstiele fĂŒhrt zum Abwurf und dadurch zur Vermeidung von irreversiblen FrostschĂ€den
( Vermeidung der Frosttrocknis ) .
FrosthÀrte : Ertragen niedriger Temperaturen und die Vermeidung von Eisbildung in den Zellen. Beruht auf dem Aufteilen der Zentralvakuolen und der Anlagerung des Zellwassers an organischen Zellinhaltsstoffe. Dieser Zustand ist im Winter in pflanzlichen Gewebe besonders ausgeprÀgt .
Frosttrocknis : Ist das Absterben Von Pflanzen, weil die Wasseraufnahme und - leitung durch das Gefrieren des Bodenwassers erschwert ist .

5. Energiefluß - die Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie
Der Stofffluß ergiebt sich aus den Assimilations - und Dissimilationsprozessen der Produzenten, Konsumenten und Reduzenten. Anorganische Stoffe aus der abiotischen Umwelt werden in organischen Stoffe umgewandelt ( 1. Trophiestufe ) und in dieser Form durch die Reihe der Konsumenten ( 2., 3., z. T. 4. Trophiestufe ) weitergegeben und schließlich durch die Reduzenten wieder als anorganische Stoffe in die Umwelt abgegeben. Die Stoffumwandlungsprozesse fĂŒhren in der Regel zu einem Kreislauf .
Geschlossener Kreislauf: Alle NĂ€hrstoffe im Ökosystem sind in stĂ€ndige Aufbau - und Abbauprozesse einbezogen und zrikulieren durch die Nahrungskette .
Offener Kreislauf: Ein Teil der in organischen Stoffen festgelegten NĂ€hrstoffe wird nicht wieder dem Kreislauf zugefĂŒhrt .
Er wird in Form von organischen Material ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum abgelagert ( z. B. Faulschlamm, Torf ), oder er wird dem Ökosystem durch Eingriffe des Menschen entnommen
( z. B. Ernte von Feldern und von Wiesen und Weiden, Holzeinschlag in WĂ€ldern ) .
In den Stoffkreislauf sind auch die fĂŒr Organismen schĂ€dlichen Stoffe ( z. B. Schwermetallionen, Pflanzenschutzmittel ) einbezogen. Sie können sich in den Endgliedern
der Nahrungskette, insbesondere beim Menschen, anhÀufen und dort Giftwirkungen hervorrufen .
Die Produktionsleistung eines mitteleuropÀischen Waldes besteht aus oberirdischen Zuwachs
an Stamm -, Ast - und Blattmasse. Sie betrÀgt je nach Alter und Zusammensetzung des Waldes
zwischen 9 und 16t Trockenmasse pro Hektar und Jahr. Unter Trockenmasse versteht man hierbei die Biomasse, die nach Wasserentzug ĂŒbrigbleibt. 4 bis 6t des Zuwachses werden am Ende jeder Vegetationsperiode dem Boden zugefĂŒhrt. Das abgestorbene Material dient den bodenbewohnenden Destruenten als Nahrung. An der Zersetzung dieser Biomasse sind viele Bodenorganismen beteiligt. Zu ihnen gehören als Erstzersetzer z. B. die RegenwĂŒrmer, die
das abgefallene Laub aufnehmen und zersetzen. Rund 250000 von ihnen leben in einem Hektar Laubwaldboden. Die exkremente der Erstzersetzer stellen wiederum die Nahrungsgrundlage fĂŒr andere Lebewesen wie Pilze und Bakterien dar. Ein Teil der Biomasse wird von den Bodenorganismen zu hochmolekularen organischen Huminstoffen umgewandelt, die die Grundlage fĂŒr die Humusbildung darstellen. Ein weitere Teil wird mineralisiert. Hierbei werden anorganische NĂ€hrstoffe freigesetzt, die von den PflanzenĂŒber ihr Wurzelsystem wieder aufgenommen werden. Sie werden von Produzenten wieder zum Aufbau orgqanischer Stoffe genutzt. Der Stoffkreislauf ist damit geschlossen .
    Der direkte Energiefluß : Die Energie stammt von der Sonne ab. Von der Strahlungsenergie werden von der Erde rund 24% absorbiert ( reflexiert ). UngefĂ€hr 23% wird in WĂ€rme umgesetzt. Dies ist der Anteil, der der biologischen Nutzung verloren geht. 1% der Lichtenergie ( Sonnen - energie ) wird fĂŒr die PrimĂ€rproduktion verwendet, sie wird von den Produzenten der Biomasse aufgebaut und sie muss fĂŒr alle Lebe - wesen reichen .



9. Die ökologische Nische
Die Lebensgemeinschaft des tropischen Regenwaldes fÀllt durch ihre Artenvielfalt auf. Trotz
des Artenreichtums fehlen aber in der Luft kreisende Greifvögel, die den heimischen Turmfalken und MÀusebussarden vergleichbar wÀren. Aufgrund der dichten Vegetation sind am Boden lebende Beutetiere aus der Luft nicht auszumachen. Der tropische Regenwald biete
daher fĂŒr Greifvögel, die ihre Beute am Boden schlagen, keine Lebensmöglichkeit .
Der mitteleuropÀische Lebensraum mit seinen FreiflÀchen bietet dagegen entsprechende
Lebensbedingungen; er hat derartige Ökologische Planstellen. Man versteht hierunter die
Existenzangebote, die sich in einem Ökosystem durch die vielfĂ€ltigen Kombinationsmöglichkeiten biotischer und abiotischer Faktoren ergeben. Besetzt eine Organismenart eine solche Planstelle, bildet sie eine entsprechende ökologische Nische aus .
Durch die Einmischung entzieht sich z. B. der MĂ€usebussard der interspezifischen Konkurrenz, weil andere Greifvögel andere Jagdmethoden bzw. andere Beute bevorzugen. Generell gilt die Regel, dass in einem Ökosystem eine Planstelle nur durch eine Organismenart
besetzt sein kann. Der begriff ökologische Nische beschreibt keinen Raum, sondern das System von Wechselbeziehungen zwischen Organismus und Umwelt. Anschaulisch spricht man auch vom ,,Beruf", den eine Art im Ökosystem ausĂŒbt. Die Einischung erfolgt z. B. durch spezifische ErnĂ€hrungsweisen, bestimmte TemperaturansprĂŒche, besondere Aufenthaltsorte
und anderes mehr. Je mehr Planstellen besetzt sind, desto artenreicher ist ein Ökosystem .
In einem Ökosystem sind nicht immer alle Planstellen optimal besetzt. Daher können sich
gegebenenfalls eingeschleppte Arten dort neu einnischen und stabile Populationen ausbilden .
Beispiele dafĂŒr sind die Ausbreitung der europĂ€ischen Kaninchen in Australien, der amerikanischen Kakteen im Mittelmeerraum oder der chinesischen Wollhandkrabbe im norddeutschen KĂŒstengebiet. Auch der Befall mit Krankheitserregern ist prinzipiell eine Einischung von Parasiten bei ihren Wirten .
Auf den verschiedenen Kontinenten der Erde liegen in weiten bereichen vergleichbare abiotische und biotische Bedingungen vor. Es ergiebt sich daher eine Äquivalenz der ökologischen Planstellen. So gibt es in SĂŒdamerika, Afrika, Asien und Australien jewils tropische RegenwĂ€lder, Steppen und WĂŒsten. Die erdgeschichtliche Entwicklung der Kontinente und die damit verbundene eigenstĂ€ndige Evolution ihrer Tier - und Pflanzenwelt
hat dazu gefĂŒhrt, dass sehr Ă€hnliche Nischen durch verschiedene Organismenarten ausgebildet
wurden .
Zwischen den einzelnen Stufen der Nahrungsketten gibt es Verluste an biologisch verwertbarer Energie. Ein großer Teil wird fĂŒr die Aufrechterhaltung der Lebensfunktion, in den dissimilatorischen Prozeßen in WĂ€rme ĂŒberfĂŒhrt und somit nicht weiter verwendbar .
Beim Umbau der Körpereigenen Substanz fĂ€llt WĂ€rme ab. Ein Teil der Nahrung geht als energetisch nicht ausgenutzter organischer Abfall verloren. Beim Übergang von Nahrngsstufen sind als nĂ€chstes 10% nutzbar, fĂŒr TertiĂ€rkonsumenten sind es 0,1%. Je lĂ€nger die Kette ist, um so weniger Energie bleibt ĂŒbrig, deshalb gibt es meistens nur höchstens
5 Glieder. Weiterhin ist zu sagen das der Energiefluß nur in eine Richtung stattfindet ( Ein -
bahnstraße ). Die Energieweitergabe ist nur in Form von Nahrung gegeben. Außerdem wird
die stÀndige Energiebasis durch Photosynthese geschaffen .
Photosynthese : ist die autotrophe Kohlenstoffassimilation einiger Bakterien und aller chlrophyllhaltigen Zellen der grĂŒnen Pflanze. Unter Nutzung der Lichtenergie der Sonne beziehungsweise entsprechender anderer Lichtquellen werden aus Kohlenstoffdioxid organische Kohlenstoffverbindungen aufgebaut. Ihr Ablauf ist an das Vorhandensein von EnergieĂŒbertragenen Reduktionsmitteln und von Photosynthesepigmenten gebunden. FĂŒr die Photosynthese der grĂŒnen Pflanzen gilt die Summengleichung :
6 CO2 + 12 H2O - - - - - - -> C6H12O6 + 6O2 + 6H2O ΔRH = 2822 kJ/ mol


4. StoffkreislÀufe des Waldes
Kohlenstoffkreislauf :
Ist der Kreislauf des Kohlenstoffs in der BiosphĂ€re. Der auf etwa 26000000000000000 t geschĂ€tze Gesamtvorrat an Kohlenstoff auf der Erde liegt fast vollstĂ€ndig in Form anorganischer Verbindugen vor, davon ĂŒber 99% im Sedimentreservoir ( carbnatgestein mit etwa 18% biogenem Anteil ) ; der Rest findet sich als gelöstes Kohlendioxid ( CO2 ) sowie in Form von Hydrogencarbonat - bzw. Carbonation in GewĂ€ssern und als gasförmiges CO2 in der AtmosphĂ€re. Der organisch gebundene Anteil ( 0,05% ) ist zu 64% in fossilen LagerstĂ€dten
( Torf, Kohle, Erdöl, Erdgas ), zu 32% in organischen AbfÀllen ( Tier - und Pflanzenreste,
Humus ) und nur etwa 4% in der Biomasse zu finden .
Der Kohlenstoff wird im wesentlichen durch die Organismen in Gang gehalten. Etwa 6 - 7%
des in der AtmosphÀre und im OberflÀchenwasser vorhandenen CO2 werden jÀhrlich von
autotrophen Pflanzen photosynthetisch in organischen Verbindungen festgelegt; davon kehrt ein Drittel ĂŒber die pflanzliche Atmung sofort wieder in die Luft bzw. das WasserzurĂŒck, wĂ€hrend zwei Drittel in die Nahrungsketten der heterotrophen Land - und Wasserorganismen
mit ihrer speziellen ErnÀhrungsweise ( Trophiestufe ) - Pflanzenfresser, RÀuber und Zersetzer
( Pilze, Mikroorganismen ) - eintreten, in deren Ablauf alle Kohlenstoffverbindungen ĂŒber Atmung, GĂ€rung und Verwesung wieder in CO2 umgewandelt und freigesetzt werden; nur ein kleiner Teil wird dem Kohlenstoff durch Humus - und Torfbildung, VerschĂŒttung u. a. vorĂŒber -
gehend entzogen. Auch die tierischen Organismen und der Mensch, die die FĂ€higkeit zur Kohlenstoffassimilation nicht besitzen, tragen durch ihre Atmung zur RĂŒckfĂŒhrung des Kohlenstoffs in der AtmosphĂ€re bei. Ein erwachsener Mensch z. B. atmet in 24 Stunden rund 330 l bzw. 1 kg CO2 aus .
Terrestrischer und mariner Kreislauf sind ĂŒber den CO2 - Austausch zwischen AtmosphĂ€re und HydrosphĂ€re verknĂŒpft, wobei letztere aufgrund der guten Löslichkeit von CO2 in Wasser einen Puffer hoher KapazitĂ€t auch fĂŒr den geochemischen Anteil des Kohlenstoffs darstellt, der durch Rauchgase u. a. Abgase industrieller Prozeße, vulkanische exhalationen sowie
CO2 - Freisetzung bei Carbonatverwitterung gespeist wird. Im Gegenzug findet, besonders am Grund der Ozeane, eine fortlaufende Bindung von Kohlenstoff durch Sedimentation pflanzlicher und tierischer Reste ( Schalen, Knochen ) statt. Seit Beginn der Industrialisierung sind durch Verbrennung fossiler Kohlenstoffverbindungen lange Zeit dem Zyklus entzogene VorrĂ€te wieder in den Umlauf eingeschleußt worden ( jahrlich etwa 10 - 15 % der photosythtisch umgesetzen Menge ), woraus ein geringer Anstieg des atmosphĂ€rischen
CO2 - Gehaltes resultiert. Die Auswirkung einer weiteren Erhöhung sind schwer abschÀtzbar;
sie könnten zum Teil durch Bindung in der Biomasse mittels gesteigerter Photosynthese kompensiert werden, da der gegenwĂ€rtige CO2 - Gehalt der AtmosphĂ€re ein begrenzender Faktor fĂŒr die Photosynthese ist .
Andererseits stehen mögliche Temperaturerhöhung in der AtmosphĂ€re bzw an der ErdoberflĂ€che infolge erhöter Absorbtion langwelliger Strahlung durch das CO2 mit unabsehbaren Folgen fĂŒr die StabilitĂ€t des Klimas und der polaren Eiskappen zur Diskussion .

8. biologisches Gleichgewicht
Das biologische Gleichgewicht besteht, wenn ausgeglichene Beziehungen zwischen den Organismen einer Biozönose herrschen. Die PopulationsgrĂ¶ĂŸen schwanken dabei ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum um einen Mittelwert. Das ökologisches Gleichgewicht kennzeichnet sich dadurch, dass jede VerĂ€nderung im Ökosystem selbsttĂ€ttig ĂŒber eine Regelkreisbeziehung eine entsprechende GegenverĂ€nderung auslöst, die den alten Zustand weitgehend wieder herstellt. Das biologische Gleichgewicht ist abhĂ€ngig von einem ungestörtem Stoffumsatz in der Biozönose. Das biologische Gleichgewicht ist das ausgeglichene VerhĂ€ltnis zwischen Produzenten, Konsumenten und Reduzenten. Lebensgemeinschaften mit großen Artenreichtum besitzen ein stabiles, wenig störanfĂ€lliges ökologisches Gleichgewicht .Störungen können durch sauren Regen, Waldbrand, Holzbruch durch Wind, Monokulturen, SchĂ€dlingsbefall ( BorkenkĂ€fer ) und durch VerbißschĂ€den von z. B. Rotwild auftreten .
Störung des biologischen Gleichgewichts durch Kahlschlag am Berghang :
Es kann zur Zerstörung der Kraut - und Moosschicht durch erhöhte Sonneneinstrahlung kommen ( Trockenheit ) .
Der Boden wird durch Wurzeln nicht mehr festgehalten. Es tritt so Erosion ein ( Wasser, Wind ) - - - der Mutterboden wird dadurch abgetragen und die Humusschicht wird weggeschwemmt. Es bleibt nur noch mineralischer Boden ĂŒbrig .
Es kommt zu keiner Neubildung von Humus da die Pflanzendecke zu gering ist .
Nahrungsketten werden unterbrochen und dadurch passiert es, dass Tiere auswandern .
Um den so entstandenen Verlust zu decken kann nur aufgeforstet werden und dadurch entstehen aber schÀdliche Monokulturen .

Stickstoffkreislauf :
Bedeutet die zyklische Umsetzung des Stickstoffs und seiner Verbindungen ( v. a. AminosÀuren und Proteine ) in der Natur. Der Haupteil des Stickstoffs lÀuft zwischen den Organismen im Boden ab. Die höheren Pflanzen nehmen die im Bodenwasser gelösten Nitrate
( bzw. Ammoniumverbindungen ) auf und legen den Stickstoff im Verlauf der assimilatorischen
Nitratreduktion und der anschließenden reduktiven Aminierung in den Aminogruppen der Proteine und in anderen Verbindunegn fest. Deren Abbauprodukte gelangen direkt oder ĂŒber die Nahrungskette als AminosĂ€uren, Harstoff u. a. in den Boden zurĂŒck. Dort werden diese Stoffe z. T. vorĂŒbergehend im Humus festgelegt, oder ihr Stickstoff wird bei der Verwesung
durch desamierende Bakterien zu Ammoniak mineralisiert ( Ammonifikation ). Dieses Ammoniak wird durch aerobe nitrifizierende Bakterien ĂŒber Nitrit wieder in Nitrat zurĂŒckverwandelt. Über Nitrat und Ammonik ist dieser Teil des Stickstoffs an die AtmosphĂ€re, die HydrosphĂ€re und die LitosphĂ€re angeschlossen. Die jĂ€hrliche Stickstofffestlegung durch pflanzliche Assimilation wird auf 175 Mill. Tonen geschĂ€tzt .

7. Nahrungsbeziehung
Die Organismen eines Ökosystems sind ĂŒber Nahrungsbeziehungen miteinander verbunden .
Nahrungskette :
Ist eine Reihe von Organismen, die ernĂ€hrungsbedingt voneinander abhĂ€hgig sind und dadurch wie die Glieder einer Kette miteinander in Verbindung stehen. Die autotrophen grĂŒnen Pflanzenbilden in der Regel alsProduzenten ( Produzenten ( Erzeuger ) : bauen aus anorganischen Material körpereigene, organische Substanz auf. Der enrscheidente biochemische Prozeß ist dabei die Photosynthese, die Kohlenstoffdioxid als Kohlenstoffquelle und das Sonnenlicht als Energiequelle nutzt. Produzenten sind die primĂ€ren Erzeuger von Biomasse und liefern die organische Substanz, von der sich alle anderen Organismen einer Lebensgemeinschaft ernĂ€hren. ) das erste Glied der Kette. Es folgen die verschiedenen heterotrophen tierischen Verzehrer als Konsumenten ( Konsumenten ( Verbraucher ) : sind alle diejenigen Organismen die sich direkt oder indirekt von der lebenden organischen Substanz ernĂ€hren, die die Produzenten hergestellt haben. Dabei sind die PrimĂ€rkonsumenten
( Herbivore ), wĂ€hrend sich die SekundĂ€rkonsumenten als Tierfresser ( Carnivore ) von Pflanzenfreessern ernĂ€hren. Bei lĂ€ngeren Nahrungsketten treten noch weitere Stufen der carnivoren ErnĂ€hrungsweise auf. ) ; an erster Stelle stehen hierbei die Pflanzenfresser als PrimĂ€rkonsumenten. Dann folgen die Fleischfresser ( RĂ€uber ) als SekundĂ€rkonsumenten. Den Schluß der Nahrungskette bilden die abbauenden Tiere und Mikroorganismen
( Destruenten, Reduzenten ), bodenbewohnende Tiere, Bakterien und Pilze, die sich von toter Substanz ernÀhren .
Da ein Teil der Nahrung zur Energiegewinnung verbraucht wird, erfolgt eine Abnahme der Biomasse von den Produzenten bis zu den Endkonsumenten ( Nahrungspyramide ). Aus diesem Grund kann eine Nahrungskette nicht aus unbegrenzt vielen Gliedern bestehen, sonder umfasst meist nur 3 - 5 Arten. 1. herbivore Nahrungskette - erste Glied eine Pflanze
dient Phytophagen als Nahrung
2. detritische Nahrungskette - Saprophage steht als Basis
3. bakteriophage Nahrungskette - Bakterie als erstes Ketteng.
4. parasitische Nahrungskette - Parasit als Basis der auf
Pflanzen schmarotzt
Der Mensch steht meist als Endkonsument a, Ende der jeweiligen Nahrungskette. Dies erweist sich als gefĂ€hrlich, wenn biologisch schwer oder nicht abbaubare Substanzen, wie z. B. Schwermetalle, radioaktivi Stoffe oder chlorierte Kohlenwasserstoffe ĂŒber die Nahrungskette
bis hin zu schÀdigenden Konzentrationen angerreichert werden. Nahrungsketten im strengsten Sinne sind sehr selten vorhanden, da die meisten Organismen mehere Nahrungsquellen benutzen und dadurch die einzelnen Nahrungsketten miteinander verflochten werden und insgesamt ein Nahrungsnetz bilden .

Nahrungsnetz :
Ist ein System miteinander verbundener Nahrungsketten. Lineare Nahrungsketten bestehen in der Regel aus 3 - 5 Gliedern ( z. B. Pflanze - Regenwurm - Maulwurf - Wiesel - Bussard ) .
Da die meisten der an Nahrungsketten beteiligten Glieder nicht monophag sind, sondern unterschiedliche Nahrung zu sich nehmen, kommt es zur Verzweigung der Nahrungsketten, und es entsteht im Hinblick auf ErnÀhrungsabhÀngigkeiten ein Nahrungsnetz, das viele Arten einer Biozönose miteinander verbindet.
Je stÀrker das Nahrungsnetz in einem Biotop ausgebildet ist, desto stabiler ist das in ihm
herrschende biologische Gleichgewicht .
Nahrungspyramide :
Ist die quantitative Darstellung der einzelnen ErnĂ€hrungsstufen einer Nahrungskette bzw. eines Nahrungsnetzes. Die Basis bilden in der Regel die grĂŒnen Pflanzen, die Spitze die Endkonsumenten. Die Pyramidenform verdeutlicht die meist stetige Abnahme sowohlder jeweiligen Biomasse ( und damit der in ihr gebundenen Energie ) als auch die Individuenzahl von den PrimĂ€rproduzenten bis zu den Endkonsumenten .
Grob geschÀtzt ist pro Stufe nur noch 10% der Biomasse bzw. Energie der vorangegangenen Stufe vorhanden; der Rest wird durch die Organismen selbst als Folge von StffwechselvorgÀngen verbraucht ( ökologische Effizienz ). Daraus folgt, dass der Mensch, wenn er z. B. 10kg Hechtfleisch verzehrt, nur um 1kg zunimmt. Damit der Hecht diese 10kg produzieren kann, muss er 100kg Karpfen fressen. Die Karpfen benötigen dann 1000kg Algen,
um entsprechend an Gewicht zuzunehmen .

9. Probleme des Waldes
Es gibt großflĂ€chige SchĂ€den in ForstbestĂ€nden, die zum Absterben von Nadel - und LaubbĂ€umen in weiten Bereichen Mitteleuropas fĂŒhren. Als Hauptursachen gilt dersaure Regen; mögliche andere Ursachen sind auch die durch Kraftfahrzeuge, Haushalte und Industrie
erzeugte Schadstoffe wie Stickoxide, Schwermetalle, Photooxidanzien. Auch andere, nicht
immisionsbedingte Schadfaktoren, z. B. extreme Witterungs - Klimaereignisse, waldbauliche Fehler, Pilze, Bakterien, Viren, Schadinsekten werden zur KlÀrung der Ursachen des Waldes
herangezogen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese nicht die PrimÀrursachen sein können, jedoch als Verurrsacher von SekundÀrschÀden auftreten oder die Wirken der Schadstoffe verstÀrken können. Seit etwa 250 Jahren wird ein durch unzureichende ökologische Bedingungen periodisches Tannensterben beobachtet. Schon seit dem 19 Jhd.
sind WaldschÀden durch Abgase von Industrieanlagen bekannt. Diese sogenannten RauchschÀden beschrÀnkten sich allerdings auf den Nahbereich von Industrieanlagen. Bedingt
durch die Erhöhung der Schornsteine in den letzten 20 - 25 Jahren, gelangen die Schadstoffe
nicht mehr in der unmittelbaren NÀhe des Emittenten auf den Erdboden, sondern können Hunderte von Kilometern transportiert werden, ehe sie abgeregnet werden. Die Luftschadstoffe können direkt ( z. B. BlattschÀdigung )oder indirekt ( Bodenversauerung ) auf
die BĂ€ume einwirken. Seit etwa 1980 treten in emittentenfernen Gebieten neuartige Schadbilder auf. Dabei handelt es sich v. a. um SchĂ€den an Tannen und Fichten; bei LaubbĂ€umen traten die SchĂ€den mit einer zeitlichen Verzögerung auf. Auch zeigen die einzelnen Baumarten unterschiedlich Schadbilder. Einige Symptome sind jedoch bei allen betroffenen Baumarten charakteristisch : 1. Die geschĂ€digten BĂ€ume zeigen eine VerfĂ€rbung der Nadeln oder BlĂ€tter. SpĂ€ter wirft der Baum diese ab, und es tritt eine Verlichtung der Krone ein. Auch kommt es vor, dass noch grĂŒne Nadeln oder BlĂ€tter abfallen .
2. HĂ€ufig zeigen kranke BĂ€ume große SchĂ€den im Feinwurzelsystem. Dies fĂŒhrt unteranderem
zu einer verminderten Wasser - und NÀhrstoffaufnahme des Baumes und zu einer gestörten Bildung der Mykorhiza. 3. Wachstumsstörungen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise, je nach Baumtyp, zeigen .
Wegen der Bedeutung des Waldes fĂŒr die BiosphĂ€re und damit fĂŒr den Menschen mĂŒssen schnellstens Maßnahmen sowohlim Bereich industrieller Verursachung ( schrittweise EinschrĂ€nkung der Scadstoffemissionen ) als auch solche in der Forstwirtschaft und Landschaftspflege errgriffen werden. Die Belastberkeit der Waldökosysteme und ihre An -
passungsfĂ€higkeit an langfristig wirkende VerĂ€nderungen sind offenbar ĂŒberschĂ€tzt worden .
In Deutschland ist die Luftreinhaltepolitik heute darauf gerichtet, Ursachen fĂŒr bereits eingetretene SchĂ€digungen der WĂ€lder zu beseitigen und entsprechende Gefahren fĂŒr kĂŒnftige WaldschĂ€den abzuwehren .
Der Wald ist in großer Gefahr, aber noch können wir ihn retten .
Wir mĂŒssen nur wollen und alle daran arbeiten. Jetzt !!!!!!!










Quellenangabe

Biologie heute S2 ; SchĂŒlerduden ( Die Ökologie ) ; Wissensspeicher Biologie ;
Biologiebegleitheft zur Biologie ( Schroedel ) ; Prizipien der Ökologie ;
Beck’sches Öko - Lexikon ; Kapital Wald ; Abenteuer Erde ( NaturvermĂ€chtnis Wald ) ;
Jugendlexikon Biologie ; Internetvortrag : Das Ökosystem Wald ( von Margarete Payer )

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