Willem de Kooning

Willem de Kooning


1. Lebenslauf

- 24.4. 1904 in Rotterdam geboren
- 1916 - 24 Ausbuldung zum Gebrauchsgrafiker und Abendschule an der Academie
voor Beeldende Kunsten en Technische Wetenschappen.
- 1926 Auswanderung nach Amerika
- ab 1935 widmet er such ausschließlich der Malerei
- 1935 - 39 Arbeit für das Federal Art Project der WPA (v.a.Wandmalereien)
- ab 1935 widmet er such ausschließlich der Malerei
- 1936 nimmt er an der Ausstellung "New Horizons in American Art" teil
- 1948 1. Einzelausstellung in der Charles Egan Gallery, NY
- 1951 gewann er die Logan Medal und den Purchase Prize des Art Institute of
Chicago
- 1969 auf der Biennale von Venedig mit 26 Bildern vertreten
- 1961 erhält de Kooning die amerikan. Staatsbürgerschaft
- seit 1989 schwer krank
- 19. 3. 1997 Tod Willem de Koonings

2. künstlerische Entwicklung

Nachdem er mit Arshile Gorky in Kontakt kam und dieser ein guter Freund wurde, hat sich sein surrealistische Stil auch in de Koonings Bildern bemerkbar gemacht. Auch der Einfluss eines Picassos war von Zeit zu Zeit zu erkennen.
Der 2. wichtige Impuls geht vom gestischen Zweig der NewYorker School aus, vertreten durch Jackson Pollock und Franz Kline. De Kooning beginnt zu abstrahieren und es folgt eine schwarz/weiß Serie. Später arbeitet er neben biomorphen(lebendig/bewegt) Abstraktionen auch an figurativen Bildern, welche er dann noch zu flächig - fragmetarischen Aussehen vereinfacht. Unter dem Einfluss der gestischen Malerei Pollocks und Klines entsteht die Women - Serie. Die Frauen bilden sein Leben hindurch einen roten Faden in seinen Bildern. Er verwendet einen vehementen Pinselduktus und "krasse" Farben welche im Publikum heftige Reaktionen hervorrufen. Der Frauenkörper wird zu einer Art Landschaft auf dem das "Abenteuer Malerei" ausgetragen wird; Farbstürme von Dichte und vehementer Heftigkeit die das urzeitliche Thema eher in eine Auseinandersetzung zwischen Farbe und Raum verwandeln, als sexistische Assotiationen aufkommen zu lassen. Für ihn war der Schritt vom Frauenkörper zur abstrakten Landschaft nur sehr gering.
Seine, seit 1969 geschaffene Bronzeplastiken hielten figürliches in der Schwebe zwischen Auflösung und Erstarrung. Dank Henry Moore's gutes Zureden entstanden auch grösere Skulpturen von de Kooning.

3. Bedeutende Werke

Die Medizin:
- 1937 - 39 im Rahmen der Weltausstellung

Rosa Engel:
- 1945 als ein 1. Experiment mit der Technik der Abstraktion, v.a. durch Pollock ins
Leben gerufen

schwarz/weiß Abstraktionen:
- 1946 und 1959 zurückgehend auf den Einfluss von Picasso und Klines

Women - Serie:
- ab 1950 entstehen die Frauen - Bilder, die wegen ihrer Vulgarität, dem
ausdruckstarken Pinselduktus und den leuchtenden Farben heftige Reaktionen
hervorrufen. Sie wurden beeinflusst von der gestischen Malerei Pollocks und Klines.
Sie gelten als Schlüsselwerke des 20. Jhdts. (Woman I - IV)

Frau als Landschaft:
- De Kooning betrachtet Frauenkörper als Landschaft, auf denen das "Abenteuer
Malerei" ausgetragen wird. Von einem Frauenkörper zu einer völlig abstrakten
Landschaft ist es nur ein kleiner Schritt.


Willem de Kooning

wurde am 24. April 1904 in Rotterdam geboren. Er bekam 1916 eine Ausbildung als Gebrauchsgrafiker und Dekorateur. Gleichzeitig absolvierte er bis 1924 ein Abendstudium an der Rotterdamer Academie voor Beeldende Kunsten en Technische Wetenschappen. Anschließend studierte de Kooning an der Académie Royale des Beaux - Arts in Brüssel und der von Schelling Schule in Antwerpen.
Zu diser Zeit lernte er Piet Mondrian und Theo van Doesburg kennen.
1926 entschloss er sich, ohne gültige Papiere in d. USA auszuwandern, wo er in NY zunächst wieder als Gebrauchsgrafiker arbeitete, dann auch als Schaufensterdekorateur, Schildermaler und Zimmermann. In NY lernte de Kooning Künsterl wie John Grahem, Stuart Davis und Arshile Gorky kennen und arbeitete für das Federal Art Project der WPA, für das 1935 - 1939 Wandmalereien entstanden, v.a. im Rahmen der NewYorker Weltausstellung von 1939.
1937 - 39 entstand sein 1. großes Wandbild "Die Medizin" für den Pharmazie - Pavillon der Weltausstellung.
Ab 1935 widmete er sich ausschließlich der Malerei und beteiligte sich 1936 an der Ausstellung "New Horizons in American Art" im Museum of Modern Art. Zunächst sind de Koonings Bilder vom surrealistischen Stil Gorkys, mit dem er sich ein Atelier teilte, sowie von der Malerei Picassos beeinflusst. Der 2. wichtige Impuls geht vom gestischen Zweig der NewYorker School aus, vertreten durch Jackson Pollock und Franz Kline.1945 experimentierte de Kooning mit ersten Abstraktionen (Rosa Engel). Danach seine Schwarz - weiß Abstraktionen von 1946, die er 1959 wieder aufnimmt, welche auf Picasso und Kline zurückgehen.
Die 1. Einzelausstellung findet 1948 in der Charles Egan Gallery in NewYork statt, bei der das Museum of Modern Arts ein erstes Bild ankauft.
Neben biomorphen Abstraktionen arbeitet de Kooning in diesen Jahren auch an figurativen Bildern, die er seit den 40er Jahren zu flächig - fragmentarischen Formen vereinfacht. Unter dem Einfluss der gestischen Malerei Malerei von Jackson Pollock und Kline entstehen ab 1950 seine "Frauen - Bilder" (Women), die wegen ihrer Vulgarität, dem vehementen Pinselduktus und den "krassen" Farben beim Publikum heftige Reaktionen hervorrufen. Aus einer verwirrenden Fülle und Dichte von sich überlagernden farbigen Linien und Formverwischungen ergeben sich voluminöse Formfragmente von weiblich, idolartiger Form. Die Frauen - Bilder die seit dem 50er Jahren bis in die 80er und 90er hinein ein roter Faden in seinem Werk bilden, werden zu einer Art Markenzeichen de Koonings. Wie Pollocks Drippings oder Klines gestische Abstraktionen sind de Koonings "Women" Schlüsselwerke des 20.Jhdts., die als Inspiration und Anreiz für viele jüngere Künstler verschiedenster Richtungen dienen. Dennoch geht man fehl, wenn man de Kooning auf dieses Thema festlegen wollte, das Sidney Geist zwischen einer Höhlenzeichnung und einer Pissoir - Kritzelei ansiedelte.
In de Koonings Bildern wird der Frauenkörper zu einer Landschaft, auf der das "Abenteuer Malerei" ausgetragen wird - Farbstürme von Dichte und vehementer Heftigkeit, die das urzeitliche Thema eher in eine Auseinandersetzumg mit Farbe und Raum verwandeln, als sexistische Assoziation aufkommen zu lassen, wie es de Kooning beizeiten vorgeworfen wurde. Tatsächlich ist der Schritt von den "Frauen - Bildern" zu gänzlich abstrakten Landschaften nur ein kleiner, wie Woman as Landscape (Frau als Landschaft, 1955) nahegelegt. Eine Reihe von farbig ausgewogenen Bildern mit landschaftlichen Assotiationen Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre zeigt, wie sehr de Kooning aus der europäischen Bildtradition schöpfte, die andere amerikanische Maler längst für überwunden erklärt hatten. Für das abstrakte, mit figurativen Anspielen versetzte Bild Excavation(Ausgrabung, 1950) erhält de Kooning 1951 die Logan Medal und den Purchase Prize des Art Institute of Chicago. Mit diesem Werk wird er zu einem der führenden Vertreter des abstrakten Expressionismus, obwohl noch einige Jahre bis zur vollständigen Anerkennung von de Koonings Malerei im Wechsel von figurativen und abstrakten Themen vergehen sollten. Auf der Biennale von Venedig 1954 ist de Kooning mit 26 Bildern vertreten und wird schließlich international anerkannt.
Seit 1969 schuf er Bronzeplastiken, die figürliches in der Schwebe zwischen Auflösung und Erstarrung halten.
1961 erhielt de Kooning die amerikanische Staatsbürgerschaft, zog 2 Jahre später nach The Springs bei East Hampton auf Long Island und richtete dort eines der legendärsten Künstlerateliers Amerikas ein.
Ab 1955 entstehen abstrakte Landschaftsbilder, seit 1970, nach Ermunterung von Henry Moore, auch größere Skulpturen. Seit 1989 steht der schwer erkrankte de Kooning unter ständiger Pflege seiner Tochter, malt aber unablässig weiter.
De Kooning starb am 19. März 1997 in The Springs.

Woman I


Woman I entstand in der PHase, in der de Kooning auf der Höhe seiner künstlerischen Vitalität stand. Abstrakte Kompositionen der gleichen Zeit zeigen die rein malerischen Intentionen des Künstlers: Kunst als mit Energie und Körperbewegung verbundene Aktion. Gearbeitet wird im Zustand einer äußeren Leere und inneren Konzentration, die nur auf den Akt der Kreativität gerichtet sind. Das ERgebnis ist nicht vorprogrammiert, sondern völlig offen und konstituiert sich mit dem Ende des Malaktes.
In die heftige, spannungsgeladene Flächenkomposition des Bildes in seinen aggresiven Farben ist hinterhältig das Bild einer Frau integriert. Die Gestalt ist monströs hässlich, ein Zerrbild von Frau. Sie ist nicht Venus, Idol und Idealfigur, Fruchtbarkeitsgöttin - Interpretationsversuche, die nicht sehr überzeugend an ihr erprobt wurden. Sie ist die heruntergekommene, die entartete Frau. Von der Gesellschaft ihres eigentlichen Wesens, ihrer besseren Eigenschaften und Fähigkeiten beraubt, bleibt sie reduziert auf übersteigerte körperliche Reizpartien - große Augen, blitzende Zähne, eine übergroße Brust, Schenkel.
Über 10 Jahre lang beschäftigte ihn das Thema Frau, und bei jeder Interpretation, die er in Angriff nahm, entstand eine neue Version einer Karikatur, eine Travestie dessen, was durch Medien und Klischees als Idee von Weiblichkeit hochstilisiert wurde. De koonings Bilder zeigen schreiend, was fehlt: Seele und Menschlichkeit. Dabei bedient er sich einer schockierenden Antiästhetik, um die alarmierenden Hintergründe dieser Erscheinung zu entlarven - eines Stilmittels, das Jahrzehnte später von den "Neuen Wilden" wieder aufgegriffen wird.

Ohne Titel, III

An dieser späteren Arbeit von de Kooning kann man seine stilistische Entwicklung vom Abstrakten Expressionismus der 50er Jahre bis zum Alterswerk der 80er Jahre verfolgen. Nun sind die figurativen Elemente gänzlich aus seinen Bildern verschwunden, auch baut er seine abstrakten Kompositionen anders als früher. Sie sind immernoch stak rhythmisch durchgegliedert, aber weniger bewegt als zu Beginn. Die Farben sind fast alle mit Weiß vermischt, zum Teil erst durch den Auftrag auf die Leinwand. Die große Fläche ist durch viele facettenartige Farbfelder und zonen tektonisch gegliedert.
Kunst dieser Art kann man nur über den Künstler interpretieren. Mit überlieferten ästhetischen Maßstäben kann man wenig anfangen, sie sind auf diese Malerei nicht anwendbar. Die Art und Weise, wie der Maler seine emotionale und intellektuelle Energie beim Malen einbringt, als ob er sich in einer existentiellen Situation befände, gibt der Leinwand ihre Aussage. Malerei als körperlicher Aktionsprozess ist immer von der Verfassung der Künstlers im Moment des Malens abhängig. Er arbeitet in einer Haltung der offenen Möglichkeiten, nichts ist vorprogrammiert, nur das Ergebnis aus dem spontanen Malakt wird bewertet.

















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