Thomas Robert Malthus
Thomas Robert Malthus wurde 1766 in The Rookery geboren. Nach dem er in Cambridge Philosophie, Mathematik und Theologie studierte wirkte Malthus zunächst als Pfarrer. 1805 fing er an am East India College bei London Geschichte und Politik zu unterrichten. Dort begann er die Bevölkerungsentwicklung in Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen. Das Elend der Arbeitenden Bevölkerung veranlasste ihn dazu sein Hauptwerk " An essay on the principle of Population" zu schreiben. Es war die erste Sachliche Abhandlung über das Prinzip des Bevölkerungswachstums.
In seinen Werken behauptete Malthus, dass die Bevölkerung beständig wachse und Kriege dieses Wachstum langfristig nur unwesentlich beeinflußten. Malthus vertrat die Theorie, dass die Bevölkerung geometrisch wächst, also etwa nach der Zahlenreihe 1, 2, 4, 8, 16, ... während die Produktion an Nahrungsmitteln nur arithmetisch zunimmt. Eine arithmetische Zahlenreihe wäre z.B. 1, 2, 3, 4, 5, usw. Nimmt die Erzeugung von Nahrung um das doppelte zu, vervierfacht sich die Bevölkerung, einer Verdreifachung der Nahrungsproduktion stünde etwa eine Verneunfachung der Bevölkerungszahl gegenüber. Malthus zog den Schluß, dass das Anwachsen der Menschheit unabhängig von der landwirtschaftlichen Erzeugung wächst.
Hungerkatastrophen und schreckliche Verteilungskriege erschienen nach dieser Theorie als logische Folge. Als Lösung schlug Malthus eine Senkung der Geburtenrate durch sexuelle Enthaltsamkeit und späte Heirat vor. Autoren, welche Malthus' Ideen übernahmen, empfahlen zudem systematische Abtreibungen. Die Gedanken von Malthus und insbesondere seiner Anhängern wurden erwartungsgemäß mit Mißbilligung zur Kenntnis genommen.
Thomas Malthus hat sich 1798 mittelfristig geirrt, langfristig hat er prinzipiell recht behalten. Sein Werk erschien, als die industrielle Revolution bereits angelaufen war. Im selben Jahr, als Malthus seine Theorien veröffentlichte, wurde die erste Hochdruck - Dampfmaschine in Betrieb genommen. Die Folgen der Industrialisierung waren ein Wachstum in allen Bereichen des Lebens. Bergbau, Landwirtschaft, Textilien, Pharmazie, Verkehr - überall fand eine zügige Entwicklung statt, sowohl mengenmäßig als auch hinsichtlich der Qualität. Diese rasante Entwicklungsphase bewirkte eine noch schnellere Vermehrung der Bevölkerung.
Die von Malthus vorausgesagte Entwicklung wurde nur verzögert. Mehr Menschen brauchen mehr Nahrung und Energie. Eine größere Nahrungsproduktion, egal ob mit oder ohne Gentechnik, verbraucht mehr Boden und vernichtet die biologische Artenvielfalt. Mehr Energieaufwand, egal ob durch Kohle, Öl oder Kernenergie, hat zudem weitere schwere Eingriffe in das weltweite Ökosystem zur Folge. Ein Überleben der Menschheit hängt von der Fähigkeit ab, sowohl die Bevölkerungsexplosion zu drosseln als auch die aberwitzige Energieverschwendung zu verringern.
Seit mitte des 19. Jahrhunderts treten die Neomalthusianer für Schwangerschaftsverhüttung und Abtreibung zur Geburtenkontrolle ein.
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