Rudolf Hess
Hess ist in Alexandria in eine Familie, die Kolonialhandel betrieb geboren. Er lernte also sehr frĂŒh herrschaftlich zu leben. Sein Vater schickte ihn in ein Internat, und wollte auch seinem Sohn einreden ein Kaufmann zu werden. Doch wider den Willen des Vaters meldet sich Rudolf freiwillig in die Armee und lernt schnell die BrutalitĂ€t des Krieges kennen und zu lieben. Im Kampf zog er sich eine schwere Verletzung zu, nach dessen Erholung, er sich wieder freiwillig in die Elite der fliegenden Truppe. Das geschah um 1914. Doch der Krieg war bereits verloren noch bevor Hess seine Grundausbildung beendete. Er bleibt aber der Fliegerei treu. Weil FrontkĂ€mpfer hoch angesehen waren, durfte Hess auch ohne Abitur studieren.
Hess findet Zuwendung in der sog. Thule Gesellschaft, die aber von kommunistischer Seite bei einer Tagung attackiert wurde. Hess entgeht einem Attentat nur knapp. In dieser Runde lernte Hess seinen spĂ€teren Chef Adolf Hitler kennen. Hess wird ein AnhĂ€nger Hilters und wirbt Studenten fĂŒr die SA. Die Karriere der beiden sich gefundenen beginnt im GefĂ€ngnis. Das VerhĂ€ltnis der beiden stĂ€rkt sich ungemein. Hess ist dem Adolf sehr ergeben und schreibt seiner Freundin, dass er ihn liebt. In dieser gemĂŒtlichen Umgebung schreibt Hitler zusammen mit Hess das bekannte Buch "Mein Kampf". Hitler ernennt Hess zu seinem SekretĂ€r. Hess ist seinem neuem Meister vollkommen unterwĂŒrfig.
FĂŒr seine Partei, die NSDAP, sprengt Hess die Versammlungen der Linken aus der Luft mit dem eigenen Parteiflugzeug. DafĂŒr wird er auch vor Gericht gestellt. Wie gesagt, er bleibt der Fliegerei treu.
Hess heiratet eine Parteiangehörige wozu Hitler ihn dazu ermuntern musste. Adolf war der Trauzeuge.
Als Hitler Reichskanzler wurde, Ă€nderte sich auch fĂŒr Hess einiges. Hess wird von Hitler zu seinem Stellvertreter ernannt, doch nimmt man an, dem FĂŒhrer sei etwas zugestoĂen, dann wĂŒrde Hess in seinem Amt als Vertretung nichts taugen.
Es wurde auch Zeit, dass der SekretĂ€r Hitlers seinen eigenen SekretĂ€r bekam. Diese Arbeit bekam Martin Bormann. Wie Hitler versucht auch Hess die mĂŒhselige Aktenarbeit zu meiden und spielt viel lieber den AuĂenminister der Partei.
Als Reichsminister ist Hess fĂŒr folgende Gesetze verantwortlich:
Die NĂŒrnberger Rassegesetze Das Berufsverbot fĂŒr jĂŒdische Ărzte und AnwĂ€lte Die PrĂŒgelstrafe fĂŒr Juden im besetzten Polen
Seit November 38. Beginnt fĂŒr Hess der Abstieg in ein neues Kapitel seines Leben. Von Hitlers Befehl die Synagogen anzuzĂŒnden, weiĂ Hess nichts. Er gehört nicht mehr zu den Eingeweihten. Hess krĂ€nkt der Verlust von Hitlers Gunst und verlĂ€sst die RealitĂ€t wobei er auf andere einen immer fremdartiger werdenden Eindruck hinterlĂ€sst.
Als der Herzog von Windsor auf Deutschlandbesuch war, schien es fĂŒr Hess wie ein Zeichen der AnnĂ€herung von Deutschland und GroĂbritannien. Die Freundschaft mit England war fĂŒr Hitler ein rein taktischer Zug, aber fĂŒr Hess war es ein Glaubensbekenntnis.
Hess zieht sich in sein Privatleben zurĂŒck, da Hitler ihn anscheinend nicht mehr ernst genug nimmt. Wohin der Diktator das Land steuert, will Hess nicht sehen. Zum Beginn des Zweiten Weltkrieges verkĂŒndet Hitler stĂ€ndig neue Befehle. Unter anderem auch die Reihenfolge seiner Nachfolger. Im Falle, dass Hitler in diesem Kampf etwas zustöĂt, so sei Göring der erste Nachfolger. Wenn Göring etwas zustöĂt, dann ist Hess der rechtmĂ€Ăige Nachfolger.
Hess zieht sich langsam zurĂŒck und beschĂ€ftigt sich mit Sterndeuterei.
Hess heckt PlĂ€ne aus, Deutschland zu verlassen um auf seine Art den Frieden mit England zu schlieĂen. Haushofer ist ihm dabei als Ratgeber dienlich. Bei Messerschmidt, einer Flugzeugfabrik, gibt er vor, er wolle im Dienste des Dritten Reiches die Flugzeuge auf Langstreckentauglichkeit hin testen. Die Leute gaben ihm so einfach das Flugzeug, das er wollte und flog 1941 nach England. Sein Ziel war der Landsitz des Herzog von Hamilton. In ihm hofft er einen kompetenten GesprĂ€chspartner zu finden. Hess macht sich auf den Weg und wird ĂŒber England von der britischen Luftabwehr verfolgt. Ironischerweise befehligt Hamilton diese Staffel, der von dem sich Hess den Frieden erhofft. Doch um erwischt zu werden, reichte den Briten das Material nicht. Hess flog zu hoch und zu schnell, also schaffte er es in das Land einzudringen. Mit dem Fallschirm sprang er von seinem Flugzeug ab und landete vor einem Bauernhof. Die BĂŒrgerwehr nahm ihn fest. Bald darauf wurde er in den Tower von London geworfen wurde. In England unternahm er seinen ersten Selbstmordversuch. Er wuĂte wahrscheinlich, wie hart die Strafe sei, die man ihm aufdrĂŒcken wĂŒrde, wenn man ihn nach Deutschland zurĂŒck bringen wĂŒrde.
In NĂŒrnberg stellten die Alliierten 1946 die Naziverbrecher vor Gericht, wo auch Hess mit von der Partie war. AnfĂ€nglich tĂ€uscht er GedĂ€chtnisschwund vor, um seinem ProzeĂ zu entkommen. Doch zwei Wochen spĂ€ter kommt sein GestĂ€ndnis, der vorgetĂ€uschte GedĂ€chtnisschwund habe rein taktische GrĂŒnde gehabt. Die AnklĂ€ger verlangten fĂŒr ihn die Todesstrafe. Er erhielt jedoch nur lebenslĂ€nglich. Diese Strafe verbĂŒĂte er in dem GefĂ€ngnis fĂŒr Kriegsverbrecher in Spandau, worauf heutzutage ein riesiges Einkaufszentrum steht. Sein Tod 1987 hinterlĂ€sst immer noch RĂ€tsel, denn noch ist nicht klar, ob er tatsĂ€chlich eines natĂŒrlichen Todes gestorben sei. Man glaubt Beweise gefunden zu haben, fĂŒr das Einwirken der Alliierten auf sein Tod.
In der Zeit, da er noch im GefĂ€ngnis lebte war er ein hĂ€ufiger Streitpunkt in Diskussionen. Verschiedene Interessengruppen setzten sich fĂŒr seine Freilassung ein. Hess war der verwöhnteste und teuerste HĂ€ftling der Welt. Da war es rein finanziell interessant ihn freizulassen. Der frĂŒhere Stellvertreter Hilters vertrat nun seine frĂŒheren Kollegen. Die Gnade, die es im Dritten Reich nicht gab, fand er auch nicht in unserer Demokratie.
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