Martin Luther King Jr.

"I have a dream"

Lebenslauf

Allgemeines

Getrennte Trinkwasserbrunnen für Schwarze und Weiße. "Logen" für Farbige im Kino. Sitzplätze im hinteren Teil des Busses. Soldaten wurden gerufen, um kleine Kinder zu schützen die in die Schule wollten. Es mag schwer zu glauben sein, dass dies die Lebensbedingungen in Amerika vor weniger als vierzig Jahren waren. Der Kampf um diese Bedingungen zu verbessern, und Gleichheit vor dem Gesetz für Bürger aller Rassen zu erreichen, war Hintergrund des kurzen Lebens von Martin Luther King.

Daten

1929 Am 15. Januar wird Martin Luther King Jr. als Sohn der Lehrerin Alberta King und dem Baptistenpfarrers Michael Luther King in Boyhood geboren.
1948 King schließt das Morehouse College (Atlanta) mit dem B.A. ab
1951 Schließt das Theologische Seminar in Chester mit dem B.D. ab.
1953 Am 18. Juni heiratet King Coretta Scott in Marion (Alabama) Sie werden zusammen vier Kinder bekommen.
1954 Im September zieht King nach Montgomery (Alabama), um an der Dexter Avenue Baptist Kirche predigen zu können.
1956 26.Januar King wird dafür verhaftet, dass er 8 km/h zu schnell gefahren ist.
30. Januar Bombenanschlag auf Kings Haus
1957 Im Januar gründen schwarze Priester das, was als die "Southern Christian Leadership Conference" bekannt werden sollte. King wird einen Monat später zu deren Vorsitzenden ernannt
In diesem Jahr mit vielen Demonstrationen reiste King über 1 Mio km und hielt über 200 Reden
1958 King veröffentlicht sein erstes Buch "Stride Toward Freedom", seine Erinnerungen an den Bus-Boykott in Montgomery. Während er für sein Buch wirbt sticht eine afrikanische Amerikanerin auf ihn ein
1959 King besucht Indien. Er bewunderte sein ganzes Leben lang Mohandas K. Gandhi und würdigte dessen passiven Widerstand für Erfolge bei den Bürgerrechten
1960 King verlässt Atlanta, um die Seelsorge für die Kirche seines Vaters zu übernehmen.
1962 King trifft sich mit Präsident John F. Kennedy, um Unterstützung für die Bürgerrechte zu bekommen
1963 King führt in Birmingham Proteste für desegregierte Einkaufsmöglichkeiten und gerechtes Vermieten und wird dabei verhaftet
28. August 250000 Bürgerrechtler nehmen am berühmten "March on Washington" teil. Am Lincoln Memorial hält King die berühmte "I have a dream"-Rede
1964 King trifft sich mit Willy Brandt (damals Bürgermeister von Westberlin) und Papst Paul VI.
10. Dezember King erhält den Friedensnobelpreis
1965 18. Januar King lässt sich erfolgreich für die Wahl registrieren und wird von James George Robinson angegriffen
Februar: King protestiert weiterhin gegen Rassendiskriminierung bei der Registrierung der Wähler, er wird festgenommen und kommt ins Gefängnis. Am 9. Februar trifft er sich mit President Lyndon B. Johnson und anderen amerikanischen Führern, um über das Wahlrecht für afrikanische Amerikaner zu sprechen.
16.-21. März King und 3 200 Menschen gehen von Selma nach Montgomery.
1968 4. April King wird in einem Motel in Memphis (Tennessee) von James Earl Ray ermordet.
1986 Am 20. Januar wird erstmals der nationale Martin-Luther-King-Gedenktag begangen

Wesentliche Ereignisse der Bürgerrechtsbewegung

Brown v. Board of Education

In den 50er Jahren war die Rassentrennung in der amerikanischen Bevölkerung, die ihren Ursprung in einem Urteil des Supreme Court von 1894 ("seperate but equal") hat, weitestgehend akzeptiert, sie wurde in den meisten Staaten im Süden sogar vom Gesetz gefordert. 1952 wurden einige Fälle, die Rassentrennung in Schulen betrafen vor dem höchsten amerikanischen Bundesgericht verhandelt. So auch der Fall Oliver Brown gegen die Schulbehörde von Topeka (Kansas), bei dem das Gericht 1954 einstimmig entschied, dass die Rassentrennung ungesetzlich sei.

Der Busboykott in Montgomery

Rosa Parks, eine 43 Jahre alte schwarze Schneiderin, wurde in Montgomery (Alabama) dafür verhaftet, dass sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im vorderen Teil eines Busses einem Weißen zu überlassen. In der Nacht darauf trafen sich 50 führende Köpfe der späteren Bürgerrechtsbewegung in einer Kirche, um das Problem zu diskutieren. Unter ihnen war ein junger Priester, Dr. Martin Luther King Jr. Die Anführer organisierten den "Montgomery Bus Boycott", der den Busunternehmen zwei Drittel ihres Umsatzes kostete und Martin Luther King Jr. 500$ Geldstrafe und 386 Tage Gefängnis. Er bezahlte die Strafe und 8 Monate später entschied der Supreme Court auf Grundlage der vorangegangen Fälle der Rassentrennung in der Schule, dass Rassentrennung in den Bussen gegen die Verfassung verstößt.

Aufhebung der Rassentrennung in Little Rock

In der Little Rock Central Highschool sollte mit dem Beginn des Schuljahres 1957 die Rassentrennung aufgehoben werden. Am 2. September, der Nacht vor dem ersten Schultag, kündigte der Gouverneur von Arkansas an, dass er der Nationalgarde von Arkansas befohlen habe, die Schule am nächsten Tag zu überwachen. Als eine Gruppe von neun Schülern am 3. September an der Schule ankamen, wurden sie von Soldaten am betreten gehindert. Am 20. September bewilligte Richter Davies eine einstweilige Verfügung gegen den Gouverneur und drei Tage später kehrten die Schüler zur Schule zurück. Obwohl die Schüler nicht körperlich verletzt wurden, verhinderte der Meute von 1.000 Einwohner, dass sie an der Schule bleiben konnte. Präsident Eisenhower machte dem Treiben dann am 25. September ein Ende, indem er 1.000 Fallschirmjäger und 10.000 Soldaten der Nationalgarde nach Little Rock beorderte.

Erste Sit-Ins

Nachdem sie bei einer Essensausgabe in North Carolina kein Essen erhielten, kam Joseph McNeill - ein schwarzer College-Schüler - am nächsten Tag mit drei Klassenkameraden zurück, um am Schalter solange sitzenzubleiben bis sie bedient würden. Sie wurden nicht bedient. Die vier Schüler kamen jeden Tag zur Essensausgabe zurück. Als ein Artikel in der New York Times die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Protest der Schüler lenkte, schlossen sich schwarze und weiße Schüler an, und Schüler in der ganzen Bevölkerung folgten ihrem Beispiel

Die "Freedom Rides"

1961 fuhr eine Gruppe Schwarzer mit Bussen durch das ganze Land, um gegen die Rassentrennung der Busterminals zu protestieren. Sie wurden jedoch – trotz ihres gewaltlosen Protestes – an vielen Haltestellen brutal empfangen.

Mississippi Unruhen

Präsident Kennedy befahl Polizeichefs James Meredith, den erste Schwarze, der sich an der Universität von Mississippi einschreiben wollte, auf den Campus zu begleiten. Es brach ein Tumult aus und bevor die Nationalgarde ankam, um die Polizeiführer zu unterstützen, wurden zwei Studenten getötet.

Die Birmingham-Proteste

In den 60er Jahren war Birmingham die Stadt, in der die Rassentrennung am härtesten durchgesetzt war. Schwarze Männer und Frauen veranstalteten Sit-ins an Essensausgaben, an denen sie kein Essen bekamen und "kneel-ins" auf den Stufen der Kirchen, in die sie nicht eingelassen wurden. Hunderte von Demonstranten wurden bestraft und kamen ins Gefängnis. 1963 führte Martin Luther King und zwei weitere Geistliche einen Protestmarsch in Birmingham. Diesen Protestierern wurden Polizei und Hunde entgegengesetzt. Die drei Priester wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Dort schrieb Martin Luther King seine Briefe.

Der March on Washington

Trotz der Sorge, dass nur wenige Menschen teilnehmen und Gewalt ausbrechen könnte, organisierten zwei Bürgerrechtler das historische Ereignis, das die Bürgerrechtsbewegung symbolisieren würde. Ein Reporter der "New York Times" schrieb: "Keiner konnte sich je daran erinnern, dass eine Armee so friedlich und sanftmütig einmarschierte wie die 250.000 Bürgerrechtler, die Washington besetzten.

Der blutige Sonntag

Empört über die Tötung eines Demonstranten von einem Polizisten, entschloss sich die Schwarzen von Marion (Alabama) einen Marsch zu veranstalten. Martin Luther King sollte diesen Marsch von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt, führen und dort direkt mit dem Gouverneur sprechen, um die Brutalität bei der Polizei zu stoppen und Aufmerksamkeit auf ihren Kampf für das Wahlrecht zu erhalten. Als es der Gouverneur den Marsch nicht erlaubte, ging Martin Luther King nach Washington, um mit Präsident Johnson zu sprechen, der den Marsch zwei Monate aufschob. Die Demonstranten konnten nicht so lange warten und begannen ihren Marsch. Als sie die Stadtgrenze erreichten, wartete die berittene Polizei auf sie. Als die Demonstranten die Brücke, die aus Selm herausführt überquerten, wurde ihnen befohlen, den Marsch aufzulösen. Aber die Polizisten warteten nicht, bis ihre Warnung ankam und griffen sofort die Menschenmenge an, die ihre Köpfe zum Gebet geneigt hatten. Mit Tränengas und Schlagstöcken wurden die Demonstranten in ein schwarzes Wohnviertel gejagt, wo sie weiterhin sowohl die Demonstranten als auch unbeteiligte Anwohner weiterhin schlugen.

Der blutige Sonntag erhielt nationale Aufmerksamkeit und zahlreiche Märsche wurden daraufhin als Antwort organisiert. Präsident Johnson hielt im Kongress eine flammende Rede und im gleichen Jahr noch wurde der "Voting Rights Act", in dem allen die Wahlrechte zugesichert wurde - gewissermaßen als Ergebnis des blutigen Sonntags - verabschiedet.

Situation in der heutigen Zeit

Schwarze erhalten gute Positionen im Militär (Operation Desert Storm), Sport (Basketball), Politik Das Problem existiert untergründig weiter (O.J. Simpson, Rodney King, Wohnungs- und Arbeitssuche)

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