Georg Büchner
Georg Büchner
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Kurze Leben des Dichters, Naturwissenschaftlers und Revolutionär fällt in das Zeitalter der Restauration bzw. des Vormärzes. Vormärz bezeichnet man zwischen Ende Napoleons Herrschaft und dem europäischen Revolutionsjahr 1848. 17.Okt. Carl Georg Büchner im Goddelau südwestlich von Darmstadt geboren. Vater: Dr. Ernst Karl Büchner der Mediziner und Amtschirurg in Goddelau war.
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!816 Übersiedlung nach Darmstadt G. B. war ältester Sohn in der Familie, aber alle seine Geschwister waren begabt und hatten eine demokratisch Ader / Abneigung gegen alles Repressive. Mathilde geb. 1815: stand nicht in der Öffentlichkeit.
Luise geb. 1821: Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
Ludwig geb. 1824: Arzt, verfaßte phil. Schriften die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Alexander geb. 1827: 1848 deutscher Revolutionär, wurde wegen radikal - demokratischer Ansichten vor Gericht gestellt, Literatur Professor in Frankreich.
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Welche spezifischen Einflüsse bleibt spekulativ. Figur des Vaters widersprüchlich: Durch Arzt Beruf um das Anliegen seiner Mitmenschen besorgt, durch autoritäre Erziehungsmethoden verkörperte er die verhaßten Unterdrückungsmechanismen seiner Zeit. Beide Aspekte haben wohl auf den sensiblen Georg gewirkt. Wegen des Vorbildes als Arzt die Selbstverständlichkeit seiner sozialen Zugewandtheit, Widerstand gegen den Tyrannen - Vater die Widerspenstigkeit gegen alle obrigkeitlichen Substanzen. Es gab allerdings auch Möglichkeiten sich liberal über alle möglichen Themen zu äußern. Dennoch, auch durch das gute Verständnis mit seinen Geschwistern fühlte er sich stark an das Elternhaus gebunden. Nachdem er den ersten Unterricht von seiner Mutter unterhalten hatte, besuchte er eine private Lehranstalt und wechselte an ein humanistisches Gymnasium in Darmstadt 26 März 1825 Aus seiniger Schulzeiten etwa 600 Seiten erhalten, die er im Unterricht verfaßt hatte. (Besprechung eines Mitschüler - Aufsatzes über den Selbstmord Frühjahr 1830 Er hatte offensichtlich eine rhetorische Begabung / er hielt halbjährlich Reden im Redaktus. Als Schüler scharfes politisches Bewußtsein, republikanisch Haltung (auch durch Kleidung widergespiegelt [Polen Rock, Jakobiner Mütze]) Er hielt sich zunächst aus oppositionellen Kreisen fern, obwohl seine Mitschüler diese Unterstützten, denn die Situation war für revolutionäre Handlungen noch nicht reif. Im November 1831 verließ er das politisch bedrückende Darmstadt, um in Straßburg Medizin zu studieren. Er kam bei einem entfernten Verwandten unter, und lernte auf diese Weise die Tochter des Vermieters (ein Pfarrer) kennen. Wilehelmine : Zwischen beiden entstand eine zunächst eine Beziehung die zur Verlobung führte die aber auch geheim blieb. Macht des Vaters, denn der sonst freidenkende, revolutionäre Büchner meldete dies nicht im Elternhaus. Zwei Jahre später folgte die offizielle Ankündigungen und das Donnerwetter des Vaters. Es ging Dr. Ernst Büchner nur um das tyrannische Kontrollieren / nach dem Kennenlernen Wilhelmines hatte er nichts gegen die Verbindung einzuwenden /verbat das eigenmächtige Handeln seines Sohnes. In Straßburg noch intensivere politische Auseinandersetzung sozialen und politischen Fragen. In seinem dortigem Freundeskreis stellt sich heraus, dass das Übel nicht in der Vorenthaltung bürgerlicher Rechte lag / sondern in der materiellen Unterdrückung Beobachtung an den Folgen der französischen Julirevolution 1830 => die Diktatur des Großbürgertums Büchner war Dauergast in der Studentenverbindung
weil ich im gegenwärtigen Zeitpunkt jede revolutionäre Bewegung als eine vergebliche Unternehmung betrachte und nicht die Verblendung Derer teile, welche in den Deutschen ein zum Kampf für sein Recht bereites Volk sehen. Diese tolle Meinung führte die Frankfurter Vorfälle herbei, und der Irrtum büßte sich schwer. (Brief an die Eltern vom [ca. 6.] April 1833)
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Im Oktober dann die Immatrikulation als Medizinstudent an der Uni Gießen, dort erlebte er im vollen Bewußtsein die Beengtheit durch das politische System "Die politischen Verhältnisse könnten mich rasend machen" / Brief an August Stoeber vom 9.12.1833 schwer erträgliche geographische Trennung von Minna / generell depressive Grundveranlagung Im November erlitt er einen Anfall von Hirnhautentzündung blieb bis zum Jahresende im Elternhaus Nach Wiederaufnahme des Studiums verfällt er in eine schwere depressive Krise Im März 1834 Gründung der "Gesellschaft der Menschenrechte" nach intensiver Beschäftigung mit der Französischen Revolution / gründet eine Sektion in Darmstadt Dort verfaßt er den Entwurf zum Hessischen Landboten" vertritt er seine sozialrevolutionäre Ansichten "Friede den Hütten, Krieg den Palästen" Nachdem die Flugblätter gedruckt worden sind kommt es zur Verhaftung einiger Mitrevolutzer Er versucht seine Freunde in den anderen Städten zu warnen / sein Zimmer in Gießen wird durchsucht doch nichts wird gefunden Im Herbst, nach einem Besuch Minnas, verfolgt mit gesteigerter Energie seine Aktivitäten Er betrieb mehrere Studien / Französische Revolution, Geschichte der Philosophie und arbeiten im Laboratorium seines Vaters. Die Tätigkeiten im Untergrunde wurden wieder aufgenommen / verfaßte Grundsatzschriften, die verloren gegangen sind / Beteiligungen an Waffenübungen und versuchte seinen inhaftierten Freund aus dem Gefängnis zu Befreien. (Minnegrode mit dem er die Gesellschaft der Menschenrechte gegründet hatte) Im Januar 1835 Beginn mit dem ersten Drama Dantans Tod / Die Quellenkenntnisse über die Französische Revolution zum Tragen kommt / einen Monat später Einsendung des Werkes an seinen Verleger. Anfang März: Flucht aus Darmstadt, da die hessischen Behörden die Ermittlungen gegen revolutionär Kreise verstärkt hatten / allerdings wußte er das er den Verlust der persönlichen Freiheit psychisch nicht überstehen würden / kluge Entscheidung denn danach folgte eine große Verhaftungswelle. Auch der Mitverfasser (Ludwig Weidig) des Hessischen Landboten wird verhaftet und stirbt nach Gefangenschaft und ständigen Verhör am 23. Februar 1837 In den ersten Märztage erreicht er dann unbehelligt Straßburg, tarnt sich als Weinkellner Jaceques Lutzius. Ein gekürzter Vorabdruck des Danton wird in der Frankfurter Tageszeitung gedruckt / Ende März. Er wird steckbrieflich gesucht wegen Teilnahme an staatsverräterischen Handlungen /dadurch enden Büchners revolutionären Aktivitäten / 1. Konnte es sich aufgrund seines Flüchtlings - Status nicht erlauben konnte / 2. Vor allem weil er der Überzeugung war das ein Umsturz in der damaligen Situation nicht möglich gewesen wäre / Hoffnung: Verbreitung seiner republikanischer Ideen=> Zusammenfall des Systems Er widmete sich der Literatur und der Wissenschaft. Im Mai 1835 Vorbereitung auf Lenz Probierte sich als freier Schriftsteller musste aber einen anderen Brotberuf aufnehmen Wissenschaftsbereich wurden nicht scharf getrennt / begann im Spätherbst 1835 die Arbeit an einer Dissertation über die Schädelnerven der Fische / sezierte den Winter durch Fische ( Flußbarben ), schrieb darüber eine Abhandlung die er April 1836 fertigstellte. Er sah die Chance in Zürich die Doktorwürde zu erhalten / er reichte eine Abschrift der Arbeit über die Nerven der Barben in Zürich ein / wurde am 3. September 1836 zum Dr. phil. ernannt. Erstem Halbjahr arbeiten an Leonce und Lena, reicht dieses zu einem Preisausschreiben / zu spät Spätsommer arbeiten am Woyzeck zum bedeutendsten Drama des Jahrhunderts werden sollte. und an Piertro Aretino das verschollen ist. Am 17. Oktober 1836 sein 23.Geburtstag Abreise nach Zürich 5. November Probevorlesungen über die Schädelnerven. Im Wintersemester hielt er Vorlesungen über vergleichende Anatomie. Ende Januar 1837 / Planung von drei Dramen / Mietet ein großes Zimmer am Zürichsee. Keine politischen Tätigkeiten, aber immenses Arbeitspensum. 2. Februar Büchner erkrankt plötzlich. Am 17. Februar tritt Minna an sein Krankenbett, erkennt seine alles geliebte Frau kaum noch Stirbt am 19.Februar 1837 gegen vier Uhr. Zwei Tage später Begräbnis auf dem Zürcher Friedhof am Zeltberg statt; Büchners sterbliche Reste 1875 auf den Germaniahügel am Zürichberg umgebettet, wo auch ein Gedenkstein errichtet wurde.
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