Max Frisch
Lebenslauf
Max Frisch wurde am15.05.1911 als Sohn eines Architekten in Zürich geboren. Ursprünglich studierte er Germanistik, wurde aber dann Architekt. Nach einer Studienreise nach Amerika und Mexiko 1951/52 wandelte er sich zum freier Schriftsteller. Er unternahm auch viele andere Reisen, auch in die ehemaligen östlichen Diktaturländer.
Thornton Wilder und Bert Brecht waren seine offenbaren Vorbilder, wobei die bedeutendste Lebensbegegnung das Zusammentreffen mit zweiterem in Zürich war.
In Anerkennung der literarischen Leistung und seines Strebens nach einer menschenwürdigen Welt wurde Frisch 1976 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
Frisch lebte als an den humanen und sozialen Problemen der Gegenwart scharf und kritisch beobachtend teilnehmender Autor bis 1991 in seiner Vaterstadt Zürich.
Werke
Der literarische Durchbruch gelang ihm 1945 mit dem Erzählband "Bin oder Die Reise nach Peking" und dem Hör- und Schauspiel "Nun singen sie wieder" (1946), das die Schrecken des Krieges oratorienartig gestaltet.
Aus der Fülle seiner Werke, die häufig um die Frage der Identität und der Schuld des Menschen kreisen, die private Existenz des einzelnen betonen und gleichzeitig die Scheinhaftigkeit der bürgerlichen Umwelt durchleuchten, erlangten einige große Beachtung, etwa die Romane "Stiller" (1954), "Homo Faber" (1957) und "Mein Name sei Gantenbein" (1964), in denen Ablehnung und Annnahme des eigenen Ich Zentralthema sind; ferner die Dramen "Biedermann und die Brandstifter" (1958), "Biographie" (1967) und "Andorra" (1961), in welchen er das Thema des Vorurteils exemplifiziert.
In den letzten Jahren veröffentlichte Frisch zahlreiche autobiographische Arbeiten, oft in Form von Tagebüchern. Diesen Charakter haben auch die Erzählungen "Montauk" (1975), "Der Mensch arbeitet im Holozän" (1979) und "Blaubart" (1982).
Seine Werke liegen in zahlreichen Ausgaben vor, die auch weniger bekannte Texte enthalten, z.B.: "Die chinesische Mauer" (1947), "Graf Öderland" (1951), "Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie" (1953) etc.
1978 erschienen "Drei szenische Bilder".
"Biedermann und die Brandstifter": Dieses Werk wurde 1958 uraufgeführt (in Zürich). Das Stück trägt den Untertitel "Ein Lehrstück ohne Lehre". Es ist eine satirische Komödie, in der ein biederer Bürger sich aus Angst Brandstiftern ausliefert, die es darauf anlegen, seine Welt zu zerstören. Das Geschehen wird von einem Chor der Feuerwehrmänner tragikomisch kommentiert - eine Travestie des antiken Chores.
Weitere Werke:
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"Jürgen Reinhardt" (1934) "Antwort aus der Stille" (1937) "Die Schwierigen" (1943) "Santa Cruz" (1944) "Versuch eines Requiems" (1946) "Als der Krieg zu Ende war" (1947) "Ein Spiel" (1967)
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